Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neue Rolle für den FCA-Kapitän
Der FC Augsburg spielt seine neunte Saison in Folge in der Bundesliga. Wenn man daran denkt, wo der Klub Anfang der Nuller-Jahre stand, ist das überraschend genug. Fast noch überraschender ist, dass ein Spieler von den seither 301 möglichen Partien 273 spielte – und zwar quasi immer von Anfang und allermeistens bis zum Schlusspfiff: Daniel Baier. In der Spielzeit 2013/14 stand er in 34 Partien sämtliche 3060 Minuten auf dem Platz, in der folgenden Punktrunde absolvierte er ebenfalls sämtliche Spiele, wurde nur einmal ausgewechselt, fünf Minuten vor Schluss. Auch in der zurückliegenden Saison trug Baier, der am 18. Mai seinen 36. Geburtstag feierte, bei 33 Ligabegegnungen von Beginn an das FCA-Trikot, 25-mal hörte er den Schlusspfiff auf dem Rasen.
Doch so langsam muss der FCA-Dauerläufer seinem Alter doch Tribut zollen: Zumindest geschah am vergangenen Samstag im Berliner Olympiastadion etwas in der FCABundesligageschichte bisher Einmaliges: Der Mittelfeldstratege wurde erstmals eingewechselt, in der 62. Minute brachte Trainer Heiko Herrlich den Mann mit der Nummer 10 für Rani Khedira – eine Premiere im 273. Spiel. Davon kann ein Profi wie Ahmed Kutucu nur träumen. Der Mittelstürmer von Schalke 04 kam in der laufenden Saison auf 20 Einsätze, 20-mal wurde er eingewechselt. Immerhin brachte er es als Joker auf drei Tore und zwei Vorlagen.
Dass man als Einwechselspieler auch noch im hohen Fußballalter erstklassig aktiv sein kann, beweist aktuell Claudio Pizarro. Der 41-jährige Peruaner wurde 166-mal in der Bundesliga für einen anderen Spieler aufs Feld geschickt – Rekord. Unwahrscheinlich, dass Daniel Baier ihn brechen wird. ansch