Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Von Vollgas auf null – und wieder von vorn
Isa’s Café legt den zweiten Neustart in Wertingen hin
Wertingen Alexandra Schön, seit dem 1. März neue Geschäftsführerin von Isa’s Café, ist voller Tatendrang und freut sich, nun endlich ein zweites Mal durchstarten zu können. Ihr hat das Coronavirus die Übernahme des beliebten Treffpunkts in Wertingens Mitte gründlich vermasselt. „Mein Team und ich mussten von Vollgas auf null runterfahren“, sagt Schön über den Shutdown, der auch sie betraf. „Die ersten Tage nach der Komplettschließung des Cafés war ich in Schockstarre, hatte ich doch gerade erst vor 18 Tagen begonnen. Doch meine gute Freundin und Mitarbeiterin Regina Gottfried rüttelte mich wach.“
Sie solle sich auf das besinnen, was ihre Passion als Konditorin sei, das Kuchenbacken. „Dann verkaufen wir diesen eben ,außer Haus‘, das ist ja erlaubt“, lautete der Vorschlag der Freundin, die im Hauptberuf ausgebildete Hotelfachfrau ist. Gesagt, getan. Schön aktivierte ihre zweite Kuchentheke. Diese stellte sie gefüllt mit Torten, Gebäck und weiteren süßen Leckereien ins kleine Nebenzimmer gleich links vom Eingang des Cafés und regelte über die dortige Terrassentür die vorgeschriebene Trennung von Ein- und Ausgang. Drei Aufsteller im Außenbereich rings um das Café und eine Anzeige in einem Onlinemarktplatz wiesen die Gäste auf den Kuchenverkauf hin. Es klappte, es sprach sich herum, und der Kuchenverkauf begann zu florieren. „So konnten wir uns über diese Zeit retten, wenigstens die Unkosten waren dadurch einigermaßen gedeckt“, sagt Schön. Wegen dieser positiven Resonanz kann man sagen, Alexandra Schön hat sich während der mehr als zweimonatigen Zwangspause in die Köpfe der Wertinger „gebacken“.
So kommt es, dass sich ab Juni eine eigens dafür eingestellte Servicekraft um den Kuchenverkauf kümmert. Ansonsten bietet die in der Gastronomie erfahrene 48-Jährige und ihre zwölf Mitarbeiterinnen
in der Küche und Backstube, im Service und im Reinigungsbereich täglich von halb neun bis abends 20 Uhr den Gästen alles, was diese im Isa’s lieben und gewöhnt sind. Schön gönnt sich keinen Ruhetag, wie sie sagt, hinter ihrem Engagement stehen auch ihr Mann und der 18-jährige Sohn. „Vor Corona war es schon schwierig, bei uns ohne Reservierung einen Platz zu bekommen“, so Schön, weil das Lokal gemütlich und nett eingerichtet sei und die Gäste diese Atmosphäre liebten. „Diese Lorbeeren gebühren meiner Vorgängerin Isa Zikeli“, sagt sie und fügt hinzu: „Sie hat es mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.“