Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Corona-Tests für mehr Theater
Strategie gegen Abstandsregeln
Berlins Kultursenator Klaus Lederer möchte Theatern und Spielstätten mit Corona-Tests mehr Möglichkeiten in der Krise verschaffen. „Wenn wir unsere Einrichtungen wieder öffnen, dann möchte ich, dass zumindest so viel künstlerische Freiheit existiert, dass man keine Maskenspiel-Pläne machen muss“, sagte der Linke-Politiker. Als Beispiel verwies er auf Konzepte etwa im Fußball. Lederer will damit ermöglichen, dass auf den Bühnen auch Stücke gespielt werden können, deren Aktionen weniger Abstand erfordern als die coronabedingten Hygieneregeln vorschreiben. „Wir arbeiten mit unseren Einrichtungen an einer tauglichen Teststrategie, damit auf den Bühnen wieder Dinge mit Nähe passieren können“, sagte Lederer.
Die öffentlich subventionierten Theater in Berlin haben die Spielzeit offiziell beendet und bereiten sich auf eine Spielzeit 2020/21 unter den Vorzeichen des Coronavirus vor. „Solange die Pandemie existiert, solange die Ansteckung möglich ist, solange die Gefahren so sind, wie sie sind, und kein Impfstoff und kein Medikament existiert, sehe ich dazu keine ernsthafte Alternative“, sagte Lederer. Für die Bühnen heißt das, entweder nur Stücke mit kleiner Besetzung zu realisieren oder neue Wege zu gehen. „Unser Ziel ist, dahin zu kommen, dass unsere Einrichtungen in der Lage sind, mit solchen Teststrategien künstlerische Freiräume zu haben, um spielen zu können“, sagte Lederer.