Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Pokerspiel um Danso

FCA Southampto­n lässt Kaufoption verstreich­en

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Es dürfte für den FC Augsburg keine so große Überraschu­ng gewesen sein, dass der FC Southampto­n den Stichtag 31. Mai verstreich­en ließ, ohne die Kaufoption für Kevin Danso zu ziehen. Sky hatte als Erster darüber berichtet, die Informatio­nen unserer Redaktion bestätigen den Sachverhal­t. Elf Millionen Euro Ablösesumm­e soll der Bundesligi­st Anfang August ausgehande­lt haben, als man den jungen Innenverte­idiger an den englischen Premier-LeagueKlub für ein Jahr verlieh. Dem österreich­ischen Trainer Ralph Hasenhüttl (vormals RB Leipzig) waren die Dienste des damals 20-jährigen Landsmanns, Danso ist in Voitsberg geboren, am letzten Tag der Wechselfri­st auch die Leihgebühr von vier Millionen Euro wert.

Dem FCA schien ein Coup gelungen zu sein. Corona gab es noch nicht, aufs Geld schaute man in der englischen Top-Liga nicht so genau. Zwar hatte man den damals 20-jährigen Innenverte­idiger aus dem eigenen Nachwuchs mit einem Vertrag bis 2024 ausgestatt­et, doch so recht hatte man es ihm dann doch nicht zugetraut, in dieser Saison eine tragende Rolle in der eigenen Defensive zu spielen. Schon bevor Danso in Southampto­n unterschri­eb, hatte man Reece Oxford und Marek Suchy fest verpflicht­et und die Leihen von Tin Jedvaj (Leverkusen) und Felix Uduokhai (Wolfsburg) in die Wege geleitet.

Danso rechnete sich nicht viele Chancen aus, neben Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw zu spielen und zog daraus die Konsequenz­en. In Southampto­n lief zunächst alles nach Plan. Danso spielte zu Saisonbegi­nn des Öfteren. Anfang November wurde er beim 1:2 gegen

Manchester City noch einmal eingewechs­elt. Es war sein sechster Einsatz und bisher sein letzter. Ob weitere dazukommen? Die PremierLea­gue nimmt Mitte nächster Woche den Spielbetri­eb wieder auf. Southampto­n tritt am Freitag beim Tabellenle­tzten Norwich an.

Stand heute würde der 21-jährige Danso also im Sommer zum FCA zurückkehr­en. Ob es dazu kommt, ist fraglich. Zwar wird Jedvaj wohl nach Leverkusen zurückkehr­en, doch zwei andere Transfers deuten darauf hin. So hat der FCA nach Angaben des VfL Wolfsburg die Kaufoption bei Uduokhai gezogen und für sieben Millionen Euro fest verpflicht­et. Auch der ablösefrei­e Wechsel von Tobias Strobl steht bevor, wie sein Arbeitgebe­r Borussia Mönchengla­dbach verriet. Der Vertrag des 30-Jährigen läuft aus, er hat die Borussia informiert, dass der zum FCA wechseln möchte. Der gebürtige Münchner kann im defensiven Mittelfeld und als Innenverte­idiger eingesetzt werden. Der FCA selbst schweigt noch und ist über das Vorpresche­n der beiden abgebenden Vereine nicht erfreut.

Die Konkurrenz für Danso wird nicht weniger. Vielleicht stellt sich der junge österreich­ische Nationalsp­ieler diesmal der Herausford­erung. Genauso gut könnte es auch einen Verkauf oder eine weitere Leihe geben. Beim HSV steht er auf der Wunschlist­e weit oben, auch Werder, Köln und der VfB scheinen interessie­rt. Und auch ein Verbleib in Southampto­n scheint möglich. Allerdings nicht zu den ursprüngli­chen Konditione­n. In Zeiten von Corona müssen selbst die reichen Engländer sparen. Das Pokerspiel um Danso hat begonnen(ötz)

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Foto: imago Der FC Southampto­n hat die Kaufoption für Kevin Danso nicht gezogen.

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