Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Schreibtisch aus Gablingen ist der Clou
Der Schreiner Franz Rettenmeier lässt sich von seinen Söhnen zu einem vielseitigen Möbel inspirieren. Und er hat noch einige weitere Ideen
Gablingen-Holzhausen Möbel müssen schön sein, Spaß machen und zum Nutzer passen. Praktisch wäre auch super. Alles zusammen sei perfekt, findet Schreiner Franz Rettenmeier. Der Gablinger mit einem Faible für gutes Material und ausgefeiltes Design startet mit genau so einem selbst entworfenen Möbel gerade durch.
„Momos Kinderschreibtisch“ist nämlich nicht nur ein stabiler Schreibtisch. Je nach Einstellung für kleine Leute, die die ersten Buchstaben üben, oder für Erwachsene im Homeoffice. Einfach umgedreht wird er zur praktischen Couch. Andersrum zur coolen Spielhöhle. Und eine geräumige „Bay“fürs Baby, also ein Beistellbettchen am Elternbett, ist das Möbel auch.
Dass ihm sein Schreibtisch Spaß macht, das sieht man Franz Rettenmeier bei der Präsentation des überraschenden Verwandlungskünstlers an. Überzeugt hat das bei der Augsburger Frühjahrsausstellung viele Käufer, die sofort gesehen haben, was in dem kleinen Möbel steckt. Dort waren Eltern und Pädagogen begeistert vom Konzept, und das besorgt ihm nun mit viel Mundpropaganda neue Kunden.
Firmensitz und Familienwohnort ist witzig passend der Gablinger Ortsteil Holzhausen.
Gebaut wird „Momo“in einer der vielen Hallen des Martini-Parks im Augsburger Textilviertel. Ideen wabern in dem Viertel praktisch überall herum. Um die Ecke wird Theater gespielt, das zentrumsnahe Quartier soll künftig Gewerbe und Wohnen modern kombinieren.
Dort hat Franz Rettenmeier seine eigene Werkstatt in der Schreinerei von Tobias Prinzing. „Eine ideale Lösung“, denn die zwei findigen Holzfachleute spielen beide gerne mal mit neuen Ideen und ergänzen sich gut. Seinen Nebenjob als IHKDozent hat der 41-jährige Rettenmeier an den Nagel gehängt, als die Arbeit an den eigenen Projekten immer mehr wurde. Seit bald zwölf Jahren ist das innovative Umfeld in Augsburg nun seine berufliche Heimat.
Ganz alleine kam der Vater von zwei Söhnen nicht auf das volle Nutzungspotenzial seines Multifunktionsmöbels. Da haben Moritz und Tim gerne mitgeholfen. Die Idee zum Kinderschreibtisch kam Papa Franz, als Moritz einen brauchte. Verstellbar muss er sein, damit er mitwächst. Das war klar. Dass er eine prima Spielhöhle ist, das fanden die beiden Nachwuchskräfte im Handumdrehen heraus. Schwer ist das stabile Möbel, das rutscht nicht gleich weg, wenn das Kinderzimmer mal zum Abenteuerspielplatz wird. Aber über die runden Ecken ist das Drehen und Wenden trotzdem ein Kinderspiel.
Die Rundungen hat auch der je nach Stellvariante hohe oder niedrige Hocker, der als Couchtisch quer gestellt zum Einsatz kommt. Als Sitzmöbel hat „Momo“das passende Polster natürlich mit dabei.
Nach dem Schreibtisch für den heute siebenjährigen Moritz tüftelt der Schreiner aus Leidenschaft jetzt gerade an einem Bett für Tim. Der ist vier und braucht eines. Und das soll natürlich auch mehr können als nur Bett sein. Der nächste Prototyp also für eine ganze Produktwelt, die Rettenmeier im Kopf hat. Tisch, Bett, Schränke, da schlummert noch einiges im Ideenfundus.
Und zwischendurch dreht der einfallsreiche Papa mit dem Nachwuchs ein Produktvideo, damit jeder sich anschauen kann, was ein kleiner Schreibtisch alles sein kann. Erfunden und eingehend getestet im Augsburger Land. Zu sehen ist der Möbelspaß auf www.momos-kinderschreibtisch.de.