Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ausflügler stürmen das Allgäu

Touristen lösen Verkehrsch­aos aus

- VON MICHAEL MUNKLER

Kempten Der Bad Hindelange­r Kurdirekto­r zeigt sich optimistis­ch: „Irgendwann“, sagt Maximilian Hillmeier, „wird sich das wieder mehr verteilen.“Gemeint sind die ungeheuren Besucherma­ssen, die seit Beginn der Corona-Lockerunge­n vor allem in den Allgäuer Bergen sowie an Seen zu beobachten sind.

Wobei die Menschen eigentlich noch das kleinere Problem darstellen: Es sind vor allem die vielen Autos, mit denen die Ausflügler kommen. Wild auf Wiesen und in der Landschaft parkende Autos bringen die Einheimisc­hen zunehmend auf die Palme. Und füllen die Kassen der kommunalen Verkehrsüb­erwachunge­n und der Polizei. Hunderte von Knöllchen wegen Falschpark­ens werden bei ausflugsta­uglichem Wetter im Allgäu ausgestell­t. Kurdirekto­r Hillmeier ist optimistis­ch, dass bald wieder mehr Menschen ins benachbart­e Österreich fahren und der Besucherdr­uck im Allgäu etwas nachlässt. Davon aber war am Freitag noch nichts zu spüren. Im Gegenteil.

„Die Flut hat eingesetzt“: So beschreibt Polizeiprä­sidiumsspr­echer Dominic Geißler am Mittag die Lage an einigen touristisc­hen Hotspots in der Region. Polizei und gemeindlic­her Bauhof regeln beispielsw­eise die Besucherst­röme auf dem Parkplatz der Alpspitzba­hn in

Polizei meldet: „Kein Durchkomme­n mehr“

Nesselwang. Vom Parkplatz der Hochgratba­hn bei Oberstaufe­nSteibis wird ebenfalls ein ungewöhnli­ch großer Andrang gemeldet. „Auf der Zufahrtsst­raße geht nichts mehr“, sagt Polizeispr­echer Geißler. Feuerwehr und Polizei seien im Einsatz, um den Verkehr zu regeln. Ein regelrecht­es Verkehrsch­aos gebe es auch im Umfeld der Tegelbergb­ahn bei Schwangau (Ostallgäu), beschreibt Geißler die Situation und berichtet aus der BodenseeRe­gion: „In Lindau gibt es in Richtung Insel teilweise kein Durchkomme­n mehr.“

Im Oberallgäu entwickelt sich das Gebiet zwischen Rubi und Schöllang nördlich von Oberstdorf zu einem neuen Ausflügler-Hotspot. Dort zieht es die Wanderer vor allem auf die Gaisalpe und das Rubihorn.

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