Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ausflügler stürmen das Allgäu
Touristen lösen Verkehrschaos aus
Kempten Der Bad Hindelanger Kurdirektor zeigt sich optimistisch: „Irgendwann“, sagt Maximilian Hillmeier, „wird sich das wieder mehr verteilen.“Gemeint sind die ungeheuren Besuchermassen, die seit Beginn der Corona-Lockerungen vor allem in den Allgäuer Bergen sowie an Seen zu beobachten sind.
Wobei die Menschen eigentlich noch das kleinere Problem darstellen: Es sind vor allem die vielen Autos, mit denen die Ausflügler kommen. Wild auf Wiesen und in der Landschaft parkende Autos bringen die Einheimischen zunehmend auf die Palme. Und füllen die Kassen der kommunalen Verkehrsüberwachungen und der Polizei. Hunderte von Knöllchen wegen Falschparkens werden bei ausflugstauglichem Wetter im Allgäu ausgestellt. Kurdirektor Hillmeier ist optimistisch, dass bald wieder mehr Menschen ins benachbarte Österreich fahren und der Besucherdruck im Allgäu etwas nachlässt. Davon aber war am Freitag noch nichts zu spüren. Im Gegenteil.
„Die Flut hat eingesetzt“: So beschreibt Polizeipräsidiumssprecher Dominic Geißler am Mittag die Lage an einigen touristischen Hotspots in der Region. Polizei und gemeindlicher Bauhof regeln beispielsweise die Besucherströme auf dem Parkplatz der Alpspitzbahn in
Polizei meldet: „Kein Durchkommen mehr“
Nesselwang. Vom Parkplatz der Hochgratbahn bei OberstaufenSteibis wird ebenfalls ein ungewöhnlich großer Andrang gemeldet. „Auf der Zufahrtsstraße geht nichts mehr“, sagt Polizeisprecher Geißler. Feuerwehr und Polizei seien im Einsatz, um den Verkehr zu regeln. Ein regelrechtes Verkehrschaos gebe es auch im Umfeld der Tegelbergbahn bei Schwangau (Ostallgäu), beschreibt Geißler die Situation und berichtet aus der BodenseeRegion: „In Lindau gibt es in Richtung Insel teilweise kein Durchkommen mehr.“
Im Oberallgäu entwickelt sich das Gebiet zwischen Rubi und Schöllang nördlich von Oberstdorf zu einem neuen Ausflügler-Hotspot. Dort zieht es die Wanderer vor allem auf die Gaisalpe und das Rubihorn.