Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Historische Stützmauer wird endlich saniert
Die Bauarbeiten an der Stützmauer unterhalb der Dominikanerkirche haben begonnen. Warum sich die Sanierung um zwei Jahre verzögerte und was das Ganze die Stadt kostet
Die erhebliche Schieflage Richtung Straße musste damals schnellstmöglich statisch gesichert werden. Neben einer Sicherung durch Verankerungen in der Mauer-Rückwand wurde auch der Lechkanal mit Stahlplatten abgedeckt, damit nichts hineinfallen kann. Grund: Eine Aufstauung durch herabgefallene Mauerteile hätte zur Folge haben können, dass Wasser in die Altstadt fließt, so die Stadt.
Nun, mit zwei Jahren Verzögerung, wird die Mauer komplett saniert. „Dabei werden die Mauerfläche inklusive der Mauerfugen überarbeitet, die durch die Rückverankerungen entstandenen Bohrlöcher verschlossen sowie die Mauerkrone saniert“, erklärt Stefan Schönberger vom städtischen Baureferat. Die Mauerkrone, die bislang aus Beton war, wurde entfernt. Sie soll laut Baureferent Gerd Merkle durch eine gemauerte Krone aus Ziegeln ersetzt werden. Weil die bislang verbauten Ziegel zwar in einem guten Zustand waren, aber kein wirksamer Verbund unter den Steinen bestand, mussten die Arbeiter die Mauer zunächst abtragen. Sie wird jetzt, soweit möglich, mit alten Ziegeln wieder aufgebaut.
Dass diese Maßnahmen erst jetzt beginnen, habe laut Schönberger vom Baureferat auch mit der Lage auf dem Immobilienmarkt zu tun. „Aufgrund der baukonjunkturellen Lage war es im Anschluss an die statischen Sicherungsmaßnahmen jedoch nicht möglich, die restaurativen Mauerarbeiten durchführen zu können“, begründet Schönberger die Verzögerung. Zudem musste der Boden zunächst auf Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht werden. Damals vielen viele Bomben auf Augsburg, auch große Teile des früheren Klosters am Predigerberg waren zerstört worden.
Die Kosten für die Sanierung belaufen sich laut Stadt auf insgesamt 460000 Euro. Es gibt Zuschüsse: 5000 Euro kommen vom Landesamt für Denkmalpflege, 12 000 vom Bezirk Schwaben und 35000 Euro von der Bayerischen Landesstiftung. Der Rest, immer noch über 400000 Euro, soll aus dem städtischen Haushalt bezahlt werden.