Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Fronleichnam in Zeiten von Corona
Das Hochfest der Christen wird in diesem Jahr anders gefeiert
Ellgau Ein „stiller Altar“und an Altären ausgelegte Texte laden in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf zu einer individuellen Fronleichnamsprozession ein. Der sonst übliche Zug mit dem Allerheiligsten in der Monstranz durch die Straßen ist diesmal nicht möglich.
Im Jahre 1264 führt Papst Urban IV. das Fronleichnamsfest für die ganze Kirche ein. Als das
Fest vor über 700 Jahren entstand, bedeutete
Fron „Herr“und Leichnam einfach „Leib“. So heißt das Wort also übersetzt „Leib des Herrn“. Alljährlich ziehen Gläubige an diesem Fest mit dem Allerheiligsten in der Monstranz, die vom Priester getragen wird, durch die Straßen. Die Häuser sind dann festlich geschmückt, mancherorts gibt es sogar einen Grasteppich. Kinder streuen Blumen und viele Fahnen sind aufgezogen. An vier Altären wird das Wort Gottes verkündet und der Geistliche erteilt den eucharistischen Segen.
Heuer im Jahr 2020 ist durch Corona alles anders. Keine Prozession findet statt. So fertigten in Ellgau Ministrantinnen unter der Anleitung von Elisabeth Wagner-Engert vom Pfarrgemeinderat einen „stillen“Altar an der Kirchenwand. Mesnerin Simone Götzfried und Rosmarie Gumpp waren für die Texte zuständig, die an den vier angedachten Altären die nächsten Tage ausliegen und zu einer persönlichen Fronleichnamsprozession einladen.
Pfarrer Linson aus Holzen feierte die Vorabendmesse zu Fronleichnam in St. Ulrich in Ellgau. Am Ende des Gottesdienstes – so ist es in der ganzen Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf – ging der Priester mit dem Allerheiligsten auf den Kirchhof und spendete in alle vier Himmelsrichtungen den Segen.
Pfarrer Linson