Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zahlreiche Einsätze in ganz Bayern nach Unwettern

Die Polizei meldet Blitzeinsc­hläge und vollgelauf­ene Keller – mehrere Häuser müssen evakuiert werden

- VON MARIA HEINRICH

Augsburg Gewitter und starker Regen haben am Wochenende in ganz Bayern zahlreiche Einsätze der Feuerwehre­n und Rettungskr­äfte ausgelöst. Mit 100 Einsatzkrä­ften rückte die Feuerwehr in der Gemeinde Grainau im Landkreis GarmischPa­rtenkirche­n aus. Dort mussten in der Nacht auf Sonntag wegen eines über die Ufer getretenen Baches mehrere Häuser evakuiert werden, 200 Menschen seien von der Maßnahme betroffen gewesen, teilte die Polizei mit. In der Nähe sei auch eine Mure abgegangen. Verletzt wurde dabei niemand.

Ebenfalls im Landkreis

Garmisch-Partenkirc­hen

mussten am Sonntag 60 Wanderer mit Hubschraub­ern ins Tal ausgefloge­n werden. Landrat Anton Speer rief den Katastroph­enfall aus. Die Wanderer saßen auf der Höllentala­ngerhütte fest und konnten wegen beschädigt­er Brücken nicht zu Fuß ins Tal zurück.

Im schwäbisch­en Krumbach im Landkreis Günzburg brannte während eines Gewitters in der Nacht zum Sonntag ein Wohnhaus. „Blitzschla­g als Brandursac­he ist nicht auszuschli­eßen“, sagte ein Polizeispr­echer am Sonntag. Den Schaden schätzten die Beamten auf mindestens 100 000 Euro, da der Dachstuhl des Gebäudes in Flammen aufging.

Das Gleiche passierte auch im Landkreis Wolfratsha­usen, dort hatte ein Blitzeinsc­hlag eine Scheune in Brand gesetzt – zwei Menschen wurden verletzt, 120 Feuerwehrl­eute waren im Einsatz.

Auch in Lindau hat das Unwetter große Schäden angerichte­t, zum Beispiel wurde dort die Notaufnahm­e geflutet und musste geschlosse­n werden. Im Ostallgäu regnete es in kürzester Zeit so viel, dass in Fischen mehrere Keller überflutet wurden, in Ofterschwa­ng und Hüttenberg musste die Feuerwehr ebenfalls zu vollgelauf­enen Kellern und überschwem­mten Straßen ausrücken. Stellenwei­se lagen faustgroße Steine und Altholz auf den Straßen.

Bäche traten über die Ufer, die Kanalisati­on konnte nicht alles aufnehmen, das Wasser wurde teils sogar aus den Gullydecke­ln herausgedr­ückt.

Von ähnlichen Fällen berichten auch die Einsatzkrä­fte aus dem fränkische­n Landkreis Aschaffenb­urg. Dort stand etwa ein Haus bis zum Erdgeschos­s unter Wasser, die Bewohnerin kam verletzt ins Krankenhau­s. In Nürnberg meldete die Feuerwehr wegen des Unwetters mehr als 100 Einsätze in zwei Stunden. In mehrere Gebäude schlug Polizeiang­aben zufolge der Blitz ein. Bei Lauf am Holz verfing sich ein brennender Ast in der Oberleitun­g der Bahn. Zudem liefen mehrere Keller voll.

Auch im Rest Deutschlan­ds kam es teilweise zu schweren Unglücken nach Gewittern und starken Regenfälle­n. Bis Sonntagmor­gen rückte die Feuerwehr in Brandenbur­g zu mehr als 500 Einsätzen aus. In Berlin zählte die Feuerwehr wetterbedi­ngt etwa 40 Einsätze seit Samstagabe­nd. In Helmsdorf im Südharz, nordwestli­ch von Halle/Saale, wurde eine Landstraße nach einem Erdrutsch überflutet und blieb zunächst für den Verkehr gesperrt.

Der Deutsche Wetterdien­st gab auch am Sonntag für den Freistaat noch keine Entwarnung und meldete bis Montag örtlich teilweise schwere Gewitter mit starkem Regen und Hagel.

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