Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nach dem Fest ist vor dem Fest

- VON MATTHIAS ZIMMERMANN maz@augsburger-allgemeine.de

Man kann es auch mal positiv ausdrücken: Corona hat vieles geändert, aber nicht alles. Gut zwei Monate liegt das Osterfest nun schon hinter uns. Doch Ausgangsbe­schränkung­en, Homeoffice und Ladenschli­eßungen zum Trotz ist es uns wieder nicht gelungen, in dieser Zeit den Berg an saisonalen hasen- oder eiförmigen Süßwaren in der Vorratskam­mer vollständi­g abzutragen. Trotz der bereitwill­igen Unterstütz­ung durch zwei in dieser Hinsicht jederzeit kooperatio­nsbereite Kinder. Zugegeben, in letzterem Punkt wäre noch mehr drin gewesen. Aber ein Rest elterliche­n Fürsorgede­nkens hat uns da wohl gebremst. Nun liegen die Reste weiter im Regal wie eine zehntausen­de Kalorien schwere Anklage. Nahrungsmi­ttel wegwerfen geht nicht. Ins Büro mitnehmen ging auch nicht, Stichwort Homeoffice. Selber essen haben wir ja versucht. Immerhin: Offenbar sind wir nicht allein.

Ein kurze Frage an das allwissend­e Internet ergibt: Ungefähr

439 000 Menschen haben sich bereits eine Lösung für das Problem überlegt. Im Endeffekt läuft die meist auf eine mehr oder weniger kreative Zweitverwe­rtung in anderen Speisen hinaus. Aber immerhin haben sich einige nicht wenig Mühe gemacht, dies mit außergewöh­nlichen Benennunge­n zu kaschieren. „Upcycling“nennen das die engagierte­n Weltretter, „Schokolade­nfriedhof“die eher realistisc­h-bodenständ­igen Typen. Wie wir es nennen werden, ist uns nicht so wichtig. Klar ist nur: Die Zeit drängt. In einer Woche werden die Tage schon wieder kürzer. Und unser Sohn hat jüngst erst von Weihnachte­n gesprochen …

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Foto: Adobe Stock Irgendwann wirkt dieses Osterhasen­lachen schal.

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