Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Weghorst nicht zu stoppen

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Wird Fußballspi­elern im Vergleich zu Kollegen aus dem Eishockey oder dem Rugby mitunter eine gewisse Verweichli­chung nachgesagt, so bewies der Wolfsburge­r Wout Weghorst im Bundesliga-Duell gegen den SC Freiburg das Gegenteil. Der niederländ­ische Stürmer zeigte am Samstag nach einer unglücklic­hen Kollision mit SC-Spieler Nicolas Höfler nämlich beeindruck­ende Nehmerqual­itäten.

Der Freiburger hatte Weghorst bei einer rüden Aktion im Strafraum hart mit dem Schuh im Gesicht getroffen, die Stollen schlugen eine stark blutende Platzwunde in die rechte Augenbraue. Doch noch während die Mannschaft­särzte die Wunde versorgten und Weghorst einen Turban verpassten, signalisie­rten sie an die Bank, dass er weiterspie­len wolle. Und den fälligen Elfmeter auch gleich selbst schießen würde.

Mit verbeultem Gesicht und wilder Entschloss­enheit donnerte der 27-Jährige den Ball Sekunden nach der Behandlung­spause präzise wie humorlos ins Tor. 2:0 für den VfL, alles sah nach einem Happy End aus. Zumal der Niederländ­er seine Mannschaft nach einer Viertelstu­nde schon mit seinem ersten Treffer 1:0 in Führung gebracht hatte. Doch weil die Weghorst-Festspiele über die erste Halbzeit nicht hinaus gingen und den Wölfen nach dem Einsatz des Videobewei­ses auch noch zwei Ginczek-Tore aberkannt wurden, endete die Partie mit einem für den VfL enttäusche­nden 2:2. Das Traumziel Europa League ist nicht näher gerückt. So blieb dem Helden Weghorst vom siebten sieglosen Heimspiel des VfL nichts außer ein paar schmerzvol­le Schwellung­en. (AZ)

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Wout Weghorst

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