Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fan flitzt zu Messi

Bei Barça-Spiel über den Zaun geklettert

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Palma Er kam seinem Idol nahe, aber nicht nahe genug. Trotz strenger Sicherheit­smaßnahmen wegen der Corona-Pandemie hat ein Flitzer das Geisterspi­el des spanischen Fußball-Meisters FC Barcelona bei RCD Mallorca gestört. Im Trikot der argentinis­chen Nationalma­nnschaft mit Lionel Messis Rückennumm­er 10 stürmte er am Samstag auf das Feld und machte Schnappsch­üsse von den Spielern, ehe die Sicherheit­skräfte zügig eingriffen. „Ich hatte es schon vor dem Coronaviru­s geplant. Messi ist mein Idol“, zitierten ihn spanische Medien am Sonntag. „Mein Traum ist es, ein Foto mit ihm zu haben und ihn zu treffen, aber ich war zu nervös.“

Für den aus Frankreich stammenden Flitzer, der auf Mallorca lebt, war es gefährlich einfach, in das angeblich hermetisch abgeriegel­te Stadion zu gelangen. „Ich war mit einigen Freunden zusammen und kam in der 40. Minute an. Ich kletterte über einen etwa zwei Meter hohen Zaun, ging auf die Tribüne und von dort die Treppe zum Feld hinunter“, erzählte der junge Mann. Ob es eine Strafe geben wird, war zunächst unklar. „Sie haben mich gezwungen, die Fotos zu löschen, und ich musste ein Papier mit meinen Daten unterschre­iben. Sie werden mir noch mitteilen, ob es eine Geldstrafe gibt oder nicht“, sagte er.

Die Barça-Stars um Messi ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Barcelona gewann zum Wiederbegi­nn der spanischen La Liga souverän mit 4:0 (2:0) und behauptete die Tabellenfü­hrung. Weltfußbal­ler Messi setzte in der Nachspielz­eit mit dem vierten Tor der Katalanen den Schlusspun­kt.

In Italien verspielte dagegen Inter Mailand seine wohl letzte Titelchanc­e in dieser Saison. Die Mannschaft von Trainer Antonio Conte kam am Samstagabe­nd im Halbfinal-Rückspiel beim SSC Neapel nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und schied vier Monate nach der 0:1-Heimnieder­lage im Hinspiel aus. Neapel folgte Rekordmeis­ter Juventus Turin ins Pokalfinal­e, das am kommenden Mittwoch (17. Juni) in Rom stattfinde­t. Die Serie A startet erst am 20. Juni.

Messis Dauerkonku­rrent Cristiano Ronaldo blieb bei Juves Post-Corona-Premiere noch blass. Am Freitagabe­nd gegen den AC Mailand verschoss der Superstar – der eigentlich ein Garant für Strafstöße ist – einen Handelfmet­er. Juventus schaffte gegen Milan, das über 70 Minuten in Unterzahl spielte, dennoch den Einzug ins Endspiel. Die Sportzeitu­ngen blieben aber kritisch mit Ronaldo. Der erklärte dann: „Der Neustart war anders, aber wir haben unser Ziel erreicht.“

Trainer Maurizio Sarri setzt nun auf die Tatsache, dass die Fitness seiner Profis langsam zurückkomm­t. „Die Spieler haben 70 Tage auf dem Sofa verbracht. Sie wieder zu voller körperlich­er und mentaler Leistungsf­ähigkeit zu bringen, ist nicht leicht“, sagte er.

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Foto: dpa Trotz der Sicherheit­smaßnahmen rannte während des Spiels des RCD Mallorca gegen den FC Barcelona ein Fan auf das Spielfeld.

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