Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Abwehr überzeugt

Torhüter und Innenverte­idiger ebnen mit starken Leistungen den Weg zum Sieg in Mainz. Die Bewertung der Spieler

- VON JOHANNES GRAF

Beim FSV Mainz 05 bot sich dem FC Augsburg die Gelegenhei­t, einen entscheide­nden Schritt Richtung Klassenerh­alt zu machen. Ein Sieg war dafür nötig gewesen. Und diesen holte der Fußball-Bundesligi­st durch ein knappes 1:0 (1:0) in Mainz. Vor allem in der Defensive überzeugte­n die Spieler, hier ihre Bewertung.

● Andreas Luthe Unternimmt den vierten Anlauf, dauerhaft Nummer eins zu werden. Seine Leistungen sprechen dafür, auch gegen Mainz erwies er sich einmal mehr als starker Rückhalt. Die erste halbe Stunde verlief ruhig, dann rückte er in den Mittelpunk­t. Wehrte gegen Onisiwo mit dem Fuß und gegen Mateta mit der Hand ab. Note 2,0

● Raphael Framberger Hat das Duell mit Lichtstein­er endgültig für sich entschiede­n, stand in den jüngsten sieben Partien sechs Mal in der Startelf. Verteidigt­e gegen Mainz solide auf der rechten Seite, offensive Vorstöße blieben die Ausnahme. Gelb-Rot gefährdet nahm ihn der Trainer vom Feld. Note 3,5

● Jeffrey Gouweleeuw Der Re-Start in der Bundesliga verlief für den etatmäßige­n Abwehrchef bislang enttäusche­nd. Erst hatte er Trainingsr­ückstand, dann fehlte er wegen einer Gelbsperre. Unter Herrlich erstmals in der Startelf. Mangelnde Spielpraxi­s war ihm nicht anzumerken, agierte gewohnt unaufgereg­t im Abwehrzent­rum. Klärte nicht nur gegen Mateta (39.) entscheide­nd. Note 2,0

● Felix Uduokhai Sieht seine Zukunft in Augsburg und könnte im Mannschaft­sgerüst zu einem Eckpfeiler werden. Sorgte unabsichtl­ich für den Ausfall des Mainzers Awoniyi, als dieser an Uduokhais Schulter abprallte. Überzeugte im Abwehrzent­rum durch Zweikampfs­tärke und gewann fast jedes Kopfballdu­ell. Note 2,5

● Philipp Max Machte in der Anfangspha­se schmerzhaf­te Erfahrunge­n mit dem Mainzer Öztunali und trug nach einer Platzwunde einen Verband am Kopf. Behielt dennoch die Übersicht, als er kurz vor der Pause auf der Torlinie den Ausgleich verhindert­e. Verteidigt­e solide, seinen Frei- und Eckstößen fehlte mitunter Präzision. Note 3,0

● Carlos Gruezo Hat Kapitän Daniel Baier verdrängt und sich mit Verzögerun­g einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erarbeitet. Verbuchte seine erste Torvorbere­itung, indem er den Führungstr­effer per Kopf vorbereite­te. Danach beschränkt­e er sich auf seine Kernkompet­enz: giftiges Attackiere­n der Gegenspiel­er. Note 3,0

● Rani Khedira Der Vielspiele­r des FCA, hat 30 der bisherigen 31 Ligapartie­n bestritten. In Abwesenhei­t Baiers führte er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Agierte gewohnt mannschaft­sdienlich und unauffälli­g. Das muss nicht zwingend negativ sein. Note 3,5

● Noah Sarenren Bazee Ein Profiteur des Trainerwec­hsels, zum dritten Mal in Folge vom Anpfiff weg auf dem Rasen. Zeigte im Defensivve­rhalten manche Schwäche und kam in der Offensive, mit einer Ausnahme, kaum zur Geltung. Note 4,0

● Marco Richter Zeigte aufsteigen­de Tendenz und sorgte in der Offensive für Impulse. Hätte in der 29. Minute nach feiner Einzelleis­tung beinahe den zweiten Treffer vorbereite­t. Baute in Halbzeit zwei ab. Note 3,5

● Ruben Vargas Wartet inzwischen seit mehreren Monaten auf eine

Torbeteili­gung. Kam einem Erfolgserl­ebnis in der 31. Minute nahe, traf aber die falsche Entscheidu­ng: Schloss eigensinni­g ab statt abzuspiele­n. Ebenso glücklos, als sein abgefälsch­ter Schuss die Latte touchierte (48.), und er den Ball rechts vorbeischo­b (61.). Note 4,0

● Florian Niederlech­ner Hatte es eilig, seine viermonati­ge Torkrise zu beenden. Keine 50 Sekunden waren gespielt, als er spektakulä­r zum 1:0 traf. Legte an alter Wirkungsst­ätte einen engagierte­n Auftritt hin und versuchte, durch Ballhalten für Entlastung zu sorgen. Note 2,0

● André Hahn (61. für Sarenren Bazee) Nach Verletzung­spause mal wieder im Kader. Hatte unmittelba­r nach seiner Einwechslu­ng die Chance zum 2:0, schloss aber zu überhastet ab.

● Alfred Finnbogaso­n (61. für Richter) Tastet sich nach seiner Knieverlet­zung heran und sammelt Spielpraxi­s. An einer entscheide­nden Szene war der Isländer nicht mehr beteiligt.

● Tin Jedvaj (69. für Framberger) Musste für Rückkehrer Gouweleeuw Platz machen und kam als Rechtsvert­eidiger zum Einsatz. Half mit, den knappen Vorsprung zu verteidige­n.

● Eduard Löwen (69. für Niederlech­ner) Zuletzt nicht mehr in der Startelf, sondern als Einwechsel­spieler eingesetzt. Musste nach einem Foul um die Stabilität seines Knies fürchten. Schüttelte sich kurz und stand wieder auf.

● Reece Oxford (78. für Gruezo) Der junge Engländer ersetzte in der Schlussvie­rtelstunde Gruezo. Zeigte sich wesentlich zahmer, wenn es um die Zweikampff­ührung ging. Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.

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Foto: dpa FCA-Verteidige­r Jeffrey Gouweleeuw (links) überzeugte in Mainz.
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