Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tragbar für fast jeden Geldbeutel
Ein aktueller Laptop kann zwischen 200 und über 2000 Euro kosten. Entsprechend groß sind die Leistungsunterschiede. Worauf es dabei ankommt und für wen welches Gerät die richtige Wahl sein kann
Laptops sind vollständige Arbeitsgeräte. Sie vereinen Bildschirm, Tastatur und vor allem das Computer-Innenleben mit Prozessor, Festplatte und Arbeitsspeicher. Die Preis- und Leistungsunterschiede aber sind groß. Da häufig das Budget entscheidet, zeigt unsere Übersicht, was Sie in der jeweiligen Preisklasse erwarten können – und was nicht.
Grundsätzlich gilt, dass der Bildschirm, der Arbeits- und Massenspeicher, der Prozessor, der Grafikchip und das Betriebssystem jene Komponenten sind, die für die größten Unterschiede sorgen. Beim Bildschirm bestimmen vor allem die Größe und die Auflösung den Preis. Am häufigsten produziert werden 15-Zoll-Displays, weshalb sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Entscheidend ist die Auflösung: Mäßige 1366 mal 768 Bildpunkte sind in den billigsten Laptops Standard, eine Full-HD-Auflösung mit 1920 mal 1080 Bildpunkten gibt es in der preislichen Mittelklasse.
Beim Arbeits- und Massenspeicher gilt „je mehr, desto besser“. Aufgrund der geringen Preisunterschiede haben sich 4 GByte als Mindeststandard etabliert. 1 TByte gelten bei einer klassischen Festplatte inzwischen als Untergrenze. Eine stromsparende und geräuschlose Alternative sind Solid-State-Laufwerke. Sie ermöglichen schnelleres Arbeiten und insbesondere einen schnellen Systemstart. Allerdings gibt es hier weniger Kapazität fürs Geld.
Vor allem der Prozessor entscheidet über die Leistungsfähigkeit eines Laptops. Allerdings reichen die Leistungen auch preiswerter Prozessoren für Büro- und InternetAnwendungen problemlos aus. Zu beachten ist der Stromverbrauch: Preiswerte Prozessoren benötigen viel Strom, was die Akku-Laufzeit reduziert.
Für die Grafik ist entweder eine eingebaute Elektronik verantwortlich, die den Arbeitsspeicher mit nutzt – oder ein teure, aber wesentlich leistungsstärkere Grafikkarte mit eigenem Grafikspeicher. Ein solcher Grafikchip ist vor allem bei 3D-Spielen sowie Grafik- und Video-Anwendungen sinnvoll.
Beim Betriebssystem setzen viele Anwender auf Windows von Microsoft, weil sie dies auch vom Arbeitsplatz her kennen. MacOS gibt es nur auf Geräten von Apple. Und die sind deutlich teurer als die WindowsKonkurrenz.
Bis 250 Euro
Mobil und stationär lässt sich mit jedem Laptop arbeiten – auch mit Geräten, die es in der Preisklasse bis 250 Euro gibt. Zu bedenken ist jedoch, dass die hier verbauten Prozessoren zu den leistungsschwächs
Varianten zählen. Problemlos lauffähig sind damit nur einfache Internetund Büro-Anwendungen. Für 3D-Spiele, Videobearbeitung oder komplexe Berechnungen sind diese Geräte nicht die richtige Wahl.
Das liegt auch am vergleichsweise kleinen Massenspeicher. Statt einer Festplatte verbauen Hersteller in dieser Preiskategorie nämlich meist Flashspeicher – und davon nur 32 oder allenfalls 64 GByte. Größere Bilder- oder gar Videosammlungen finden hier keinen Platz. Auch bei der Größe von Bildschirm und Tastatur zeigen die preiswertesten Laptops Schwächen: Der Bildschirm misst meist nur elf Zoll in der Diagonalen und die Tasten sind klein. Ein typischer Vertreter ist das „VivoBook E12“von Asus.
● Tipp Als Zweitgerät zum Informationsund E-Mail-Abruf oder als Schreibmaschine sind die Einsteigermodelle bestens geeignet.
Bis 350 Euro
Für etwas mehr Geld gibt es deutlich mehr Laptop. In der Preisklasse bis 350 Euro verbauen Hersteller bereits Bildschirme der 15-Zoll-Kategorie, was insgesamt ein größeres Gerät mit einer Tastatur in Standardgröße ermöglicht. Die Auflösung ist vergleichsweise gering. Abstriche gilt es zudem bei der Leistung zu machen, denn leistungsstarke und stromsparende Prozessoren gibt es in dieser Preisklasse nur selten. Dafür sind eine 1-TByte-Festplatte Standard und sogar ein optisches Laufwerk wie ein DVD-Brenner ist möglich.
Hinsichtlich Gewicht und Größe sind solche Geräte allerdings nicht optimiert. Videobearbeitung und 3D-Spiele bleiben auch hier besser außen vor – dafür sind diese Modelle nicht leistungsstark genug. Ansonsten gibt es kaum Einschränkungen – so wie beim „Extensa 15“von Acer, das sich mit einem stromsparenden und aktuellen Core-i3-Prozessor aus der Masse heraushebt.
● Tipp In dieser Preisklasse werden preissensible Käufer fündig, die ein vielseitiges Arbeitsgerät suchen.
Bis 500 Euro
Die meisten Laptops verkaufen die Hersteller in der Preisklasse zwischen 350 und 500 Euro. Einschränten kungen gibt es bei diesen vielseitig einsetzbaren Geräten kaum. Die verbauten Prozessoren sind leistungsstark und stromsparend. Der Bildschirm misst im Regelfall 15,6 Zoll. Allerdings gilt hier: Je preiswerter dabei das Modell, umso geringer die Auflösung. Auch die Kapazitäten von Arbeits- und Massenspeicher sind alltagstauglich. Immer häufiger gibt es bereits ein Solid State Drive anstatt einer herkömmlichen Festplatte. Das beschleunigt den Datenzugriff und den Systemstart.
Meist fehlt in dieser Preisklasse aber noch ein zusätzlicher Grafikchip, sodass Laptops in dieser Kategorie für 3D- und Architektur-Anwendungen nicht zu empfehlen sind. Und auch Spiele-Fans kommen hier noch nicht auf ihre Kosten. Nicht zuletzt sind die Geräte hinsichtlich Abmessungen, Gewicht und Optik nicht optimiert. Eines von vielen typischen Geräten in dieser Preiskategorie ist das „IdeaPad L340“von Lenovo.
● Tipp Wer keine besonderen Anforderungen hat und in dieser Preisklasse kauft, macht nichts falsch.
Bis 1000 Euro
Wer überdurchschnittlich viel Geld ausgibt, bekommt auch Überdurchschnittliches: Laptops in dieser Preisklasse sind nicht nur leistungsstark und hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert, sie sind im Regelfall auch vergleichsweise schlank und leicht. Ein Solid State Drive anstelle einer Festplatte ist hier inzwischen Standard. Es ermöglicht einen schnellen Datenzugriff sowie einen flotten Systemstart. Stromsparende Prozessoren sorgen in dieser Preisklasse für lange Akku-Laufzeiten von bis zu zehn Stunden.
Hinsichtlich der Bildschirmgröße gibt es Unterschiede: Steht die Mobilität im Vordergrund, sind Geräte mit 13- oder 14-Zoll-Display üblich, bei primär im Büro genutzten Modellen sind es 15-Zoll-Bildschirme. Ein typischer Vertreter dieser Kategorie ist das „Probook 430“von Hewlett-Packard.
● Tipp Aufgrund ihrer Ausstattung sind diese Geräte besonders zukunftssicher.
Bis 2000 Euro
Spätestens in dieser Preisklasse sind ein ansprechendes Design, leistungsstarke und stromsparende Prozessoren sowie ein Bildschirm mit augenfreundlicher, hoher Auflösung eine Selbstverständlichkeit.
Laptops jenseits der 1000-EuroMarke müssen heute mehr bieten. Das ist entweder MacOS von Apple als Betriebssystem, das ausschließlich in Apple-Geräten zum Einsatz kommt, oder besonders leistungsstarke Einzelkomponenten. Das ist dann entweder ein Solid State Drive mit besonders hoher Kapazität, ein leistungsstarker Grafikchip oder ein besonders hoch auflösender Bildschirm.
Wer deutlich mehr als 1000 Euro für ein Laptop ausgibt, der tut das in vielen Fällen, in dem er zu einem „MacBook“von Apple greift.
● Tipp Die Geräte von Apple gelten zwar als teuer, erhalten aber lebenslang kostenlos die neueste Version des Betriebssystems.
Über 2000 Euro
Jenseits der Preisgrenze von 2000 Euro gibt es die Spezialisten: Laptops für Grafik- und Videoanwender, Geräte für Spielefans und Modelle für den Outdoor-Einsatz. Ihnen gemeinsam sind die verhältnismäßig kleinen Stückzahlen, was die hohen Preise mit erklärt.
Ansonsten sind schnelle Prozessoren und Grafikchips, hohe Kapazitäten beim Arbeitsspeicher und beim Solid State Drive, lange Laufzeiten und ein ansprechendes Design für den hohen Preis verantwortlich.
● Tipp In dieser Preisklasse sollte vor dem Kauf eine genaue Bedarfsanalyse stehen.