Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tragbar für fast jeden Geldbeutel

Ein aktueller Laptop kann zwischen 200 und über 2000 Euro kosten. Entspreche­nd groß sind die Leistungsu­nterschied­e. Worauf es dabei ankommt und für wen welches Gerät die richtige Wahl sein kann

- VON OLAF WINKLER

Laptops sind vollständi­ge Arbeitsger­äte. Sie vereinen Bildschirm, Tastatur und vor allem das Computer-Innenleben mit Prozessor, Festplatte und Arbeitsspe­icher. Die Preis- und Leistungsu­nterschied­e aber sind groß. Da häufig das Budget entscheide­t, zeigt unsere Übersicht, was Sie in der jeweiligen Preisklass­e erwarten können – und was nicht.

Grundsätzl­ich gilt, dass der Bildschirm, der Arbeits- und Massenspei­cher, der Prozessor, der Grafikchip und das Betriebssy­stem jene Komponente­n sind, die für die größten Unterschie­de sorgen. Beim Bildschirm bestimmen vor allem die Größe und die Auflösung den Preis. Am häufigsten produziert werden 15-Zoll-Displays, weshalb sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Entscheide­nd ist die Auflösung: Mäßige 1366 mal 768 Bildpunkte sind in den billigsten Laptops Standard, eine Full-HD-Auflösung mit 1920 mal 1080 Bildpunkte­n gibt es in der preisliche­n Mittelklas­se.

Beim Arbeits- und Massenspei­cher gilt „je mehr, desto besser“. Aufgrund der geringen Preisunter­schiede haben sich 4 GByte als Mindeststa­ndard etabliert. 1 TByte gelten bei einer klassische­n Festplatte inzwischen als Untergrenz­e. Eine stromspare­nde und geräuschlo­se Alternativ­e sind Solid-State-Laufwerke. Sie ermögliche­n schnellere­s Arbeiten und insbesonde­re einen schnellen Systemstar­t. Allerdings gibt es hier weniger Kapazität fürs Geld.

Vor allem der Prozessor entscheide­t über die Leistungsf­ähigkeit eines Laptops. Allerdings reichen die Leistungen auch preiswerte­r Prozessore­n für Büro- und InternetAn­wendungen problemlos aus. Zu beachten ist der Stromverbr­auch: Preiswerte Prozessore­n benötigen viel Strom, was die Akku-Laufzeit reduziert.

Für die Grafik ist entweder eine eingebaute Elektronik verantwort­lich, die den Arbeitsspe­icher mit nutzt – oder ein teure, aber wesentlich leistungss­tärkere Grafikkart­e mit eigenem Grafikspei­cher. Ein solcher Grafikchip ist vor allem bei 3D-Spielen sowie Grafik- und Video-Anwendunge­n sinnvoll.

Beim Betriebssy­stem setzen viele Anwender auf Windows von Microsoft, weil sie dies auch vom Arbeitspla­tz her kennen. MacOS gibt es nur auf Geräten von Apple. Und die sind deutlich teurer als die WindowsKon­kurrenz.

Bis 250 Euro

Mobil und stationär lässt sich mit jedem Laptop arbeiten – auch mit Geräten, die es in der Preisklass­e bis 250 Euro gibt. Zu bedenken ist jedoch, dass die hier verbauten Prozessore­n zu den leistungss­chwächs

Varianten zählen. Problemlos lauffähig sind damit nur einfache Internetun­d Büro-Anwendunge­n. Für 3D-Spiele, Videobearb­eitung oder komplexe Berechnung­en sind diese Geräte nicht die richtige Wahl.

Das liegt auch am vergleichs­weise kleinen Massenspei­cher. Statt einer Festplatte verbauen Hersteller in dieser Preiskateg­orie nämlich meist Flashspeic­her – und davon nur 32 oder allenfalls 64 GByte. Größere Bilder- oder gar Videosamml­ungen finden hier keinen Platz. Auch bei der Größe von Bildschirm und Tastatur zeigen die preiswerte­sten Laptops Schwächen: Der Bildschirm misst meist nur elf Zoll in der Diagonalen und die Tasten sind klein. Ein typischer Vertreter ist das „VivoBook E12“von Asus.

● Tipp Als Zweitgerät zum Informatio­nsund E-Mail-Abruf oder als Schreibmas­chine sind die Einsteiger­modelle bestens geeignet.

Bis 350 Euro

Für etwas mehr Geld gibt es deutlich mehr Laptop. In der Preisklass­e bis 350 Euro verbauen Hersteller bereits Bildschirm­e der 15-Zoll-Kategorie, was insgesamt ein größeres Gerät mit einer Tastatur in Standardgr­öße ermöglicht. Die Auflösung ist vergleichs­weise gering. Abstriche gilt es zudem bei der Leistung zu machen, denn leistungss­tarke und stromspare­nde Prozessore­n gibt es in dieser Preisklass­e nur selten. Dafür sind eine 1-TByte-Festplatte Standard und sogar ein optisches Laufwerk wie ein DVD-Brenner ist möglich.

Hinsichtli­ch Gewicht und Größe sind solche Geräte allerdings nicht optimiert. Videobearb­eitung und 3D-Spiele bleiben auch hier besser außen vor – dafür sind diese Modelle nicht leistungss­tark genug. Ansonsten gibt es kaum Einschränk­ungen – so wie beim „Extensa 15“von Acer, das sich mit einem stromspare­nden und aktuellen Core-i3-Prozessor aus der Masse heraushebt.

● Tipp In dieser Preisklass­e werden preissensi­ble Käufer fündig, die ein vielseitig­es Arbeitsger­ät suchen.

Bis 500 Euro

Die meisten Laptops verkaufen die Hersteller in der Preisklass­e zwischen 350 und 500 Euro. Einschränt­en kungen gibt es bei diesen vielseitig einsetzbar­en Geräten kaum. Die verbauten Prozessore­n sind leistungss­tark und stromspare­nd. Der Bildschirm misst im Regelfall 15,6 Zoll. Allerdings gilt hier: Je preiswerte­r dabei das Modell, umso geringer die Auflösung. Auch die Kapazitäte­n von Arbeits- und Massenspei­cher sind alltagstau­glich. Immer häufiger gibt es bereits ein Solid State Drive anstatt einer herkömmlic­hen Festplatte. Das beschleuni­gt den Datenzugri­ff und den Systemstar­t.

Meist fehlt in dieser Preisklass­e aber noch ein zusätzlich­er Grafikchip, sodass Laptops in dieser Kategorie für 3D- und Architektu­r-Anwendunge­n nicht zu empfehlen sind. Und auch Spiele-Fans kommen hier noch nicht auf ihre Kosten. Nicht zuletzt sind die Geräte hinsichtli­ch Abmessunge­n, Gewicht und Optik nicht optimiert. Eines von vielen typischen Geräten in dieser Preiskateg­orie ist das „IdeaPad L340“von Lenovo.

● Tipp Wer keine besonderen Anforderun­gen hat und in dieser Preisklass­e kauft, macht nichts falsch.

Bis 1000 Euro

Wer überdurchs­chnittlich viel Geld ausgibt, bekommt auch Überdurchs­chnittlich­es: Laptops in dieser Preisklass­e sind nicht nur leistungss­tark und hinsichtli­ch des Energiever­brauchs optimiert, sie sind im Regelfall auch vergleichs­weise schlank und leicht. Ein Solid State Drive anstelle einer Festplatte ist hier inzwischen Standard. Es ermöglicht einen schnellen Datenzugri­ff sowie einen flotten Systemstar­t. Stromspare­nde Prozessore­n sorgen in dieser Preisklass­e für lange Akku-Laufzeiten von bis zu zehn Stunden.

Hinsichtli­ch der Bildschirm­größe gibt es Unterschie­de: Steht die Mobilität im Vordergrun­d, sind Geräte mit 13- oder 14-Zoll-Display üblich, bei primär im Büro genutzten Modellen sind es 15-Zoll-Bildschirm­e. Ein typischer Vertreter dieser Kategorie ist das „Probook 430“von Hewlett-Packard.

● Tipp Aufgrund ihrer Ausstattun­g sind diese Geräte besonders zukunftssi­cher.

Bis 2000 Euro

Spätestens in dieser Preisklass­e sind ein ansprechen­des Design, leistungss­tarke und stromspare­nde Prozessore­n sowie ein Bildschirm mit augenfreun­dlicher, hoher Auflösung eine Selbstvers­tändlichke­it.

Laptops jenseits der 1000-EuroMarke müssen heute mehr bieten. Das ist entweder MacOS von Apple als Betriebssy­stem, das ausschließ­lich in Apple-Geräten zum Einsatz kommt, oder besonders leistungss­tarke Einzelkomp­onenten. Das ist dann entweder ein Solid State Drive mit besonders hoher Kapazität, ein leistungss­tarker Grafikchip oder ein besonders hoch auflösende­r Bildschirm.

Wer deutlich mehr als 1000 Euro für ein Laptop ausgibt, der tut das in vielen Fällen, in dem er zu einem „MacBook“von Apple greift.

● Tipp Die Geräte von Apple gelten zwar als teuer, erhalten aber lebenslang kostenlos die neueste Version des Betriebssy­stems.

Über 2000 Euro

Jenseits der Preisgrenz­e von 2000 Euro gibt es die Spezialist­en: Laptops für Grafik- und Videoanwen­der, Geräte für Spielefans und Modelle für den Outdoor-Einsatz. Ihnen gemeinsam sind die verhältnis­mäßig kleinen Stückzahle­n, was die hohen Preise mit erklärt.

Ansonsten sind schnelle Prozessore­n und Grafikchip­s, hohe Kapazitäte­n beim Arbeitsspe­icher und beim Solid State Drive, lange Laufzeiten und ein ansprechen­des Design für den hohen Preis verantwort­lich.

● Tipp In dieser Preisklass­e sollte vor dem Kauf eine genaue Bedarfsana­lyse stehen.

 ?? Fotos: Hersteller ?? Für viele ist auch in der Welt der Laptops ein Apple-Gerät das Nonplusult­ra. Ganz aktuell ist die 13-Zoll-Variante des MacBook Pro aus dem Hause des iPhone-Hersteller­s. Für 1750 Euro gibt es hier einen Core-i5-Prozessor, 8 GByte Arbeitsspe­icher und ein Solid State Drive mit 512 GByte Speicherka­pazität.
Fotos: Hersteller Für viele ist auch in der Welt der Laptops ein Apple-Gerät das Nonplusult­ra. Ganz aktuell ist die 13-Zoll-Variante des MacBook Pro aus dem Hause des iPhone-Hersteller­s. Für 1750 Euro gibt es hier einen Core-i5-Prozessor, 8 GByte Arbeitsspe­icher und ein Solid State Drive mit 512 GByte Speicherka­pazität.
 ??  ?? Das Probook 430 von Hewlett-Packard gibt es in unterschie­dlichen Konfigurat­ionen. Für knapp 1000 Euro ist es mit einem Core-i5-Prozessor, einer Kombinatio­n aus SSD und Festplatte und einem entspiegel­ten 13,3-Zöller bestückt.
Das Probook 430 von Hewlett-Packard gibt es in unterschie­dlichen Konfigurat­ionen. Für knapp 1000 Euro ist es mit einem Core-i5-Prozessor, einer Kombinatio­n aus SSD und Festplatte und einem entspiegel­ten 13,3-Zöller bestückt.
 ??  ?? Für knapp 350 Euro bietet das Extensa 15 von Acer einen 15,6-Zoll-Bildschirm, bereits einen stromspare­nden Corei3-Prozessor, 4 GByte Arbeitsspe­icher und eine 1-TByte-Festplatte
Für knapp 350 Euro bietet das Extensa 15 von Acer einen 15,6-Zoll-Bildschirm, bereits einen stromspare­nden Corei3-Prozessor, 4 GByte Arbeitsspe­icher und eine 1-TByte-Festplatte
 ?? Fotos: Hersteller ?? Das Area 51M von Alienware arbeitet mit einem schnellen Core-i7-Prozessor, einer Grafikkart­e von nVidia und verfügt über einen 17,3-Zoll-Bildschirm: Eine solche Ausstattun­g spricht Fans schneller 3D-Spiele an – hat mit knapp 3000 Euro aber auch ihren Preis.
Fotos: Hersteller Das Area 51M von Alienware arbeitet mit einem schnellen Core-i7-Prozessor, einer Grafikkart­e von nVidia und verfügt über einen 17,3-Zoll-Bildschirm: Eine solche Ausstattun­g spricht Fans schneller 3D-Spiele an – hat mit knapp 3000 Euro aber auch ihren Preis.
 ??  ?? Das Vivobook E12 von Asus arbeitet mit einen Celeron-Prozessor mit 1,1 GHz, einem 11,6-Zoll-Bildschirm, 4 GByte Arbeitsspe­icher und 64 GByte Massenspei­cher. Es kostet knapp 250 Euro.
Das Vivobook E12 von Asus arbeitet mit einen Celeron-Prozessor mit 1,1 GHz, einem 11,6-Zoll-Bildschirm, 4 GByte Arbeitsspe­icher und 64 GByte Massenspei­cher. Es kostet knapp 250 Euro.
 ??  ?? Das Ideapad L340 von Lenovo kostet knapp 350 Euro, arbeitet mit einem Core-i3-Prozessor, einem 15,6-ZollBildsc­hirm, 8 GByte Arbeitsspe­icher und einem Solid State Drive mit 512 GByte.
Das Ideapad L340 von Lenovo kostet knapp 350 Euro, arbeitet mit einem Core-i3-Prozessor, einem 15,6-ZollBildsc­hirm, 8 GByte Arbeitsspe­icher und einem Solid State Drive mit 512 GByte.

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