Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Heiligenfigur auf Hochglanz gebracht
Nach der Segnung stand rechtzeitig zum Antoniustag der Heilige Antonius an seinem neuen Platz in Ellgau
Ellgau Kirchenpfleger Martin Koch zeigt stolz die Figur des heiligen Antonius, die ihm eine Spenderin für das Ellgauer Pfarr- und Jugendheim überließ. In den vergangenen Wochen hatte er sie wieder auf Hochglanz gebracht.
Das im Jahre 1906 erbaute Bauernhaus, das heute das Pfarr- und Jugendheim beherbergt, wurde im Jahr 1986 von der Kirche und der Gemeinde Ellgau erworben. Im östlichen Giebel befindet sich eine Nische, in der ursprünglich eine Marienfigur beherbergt war. Diese Statue wurde vermutlich beim Erwerb des Anwesens nicht übergeben.
Zurzeit finden Renovierungsarbeiten an der Außenfassade des Gebäudes statt. Auch die Nische wurde dabei wieder für einen Hauspatron vorbereitet. „Durch einen glücklichen Umstand erhielten wir die Figur des heiligen Antonius, der sich nach kleiner Restauration harmonisch in die Nische einfügt und als
Patron in verschiedenen Anliegen angerufen werden kann“, so Kirchenpfleger Martin Koch.
Nach dem ersten Gottesdienst, der seit Beginn der Corona-Beschränkungen wieder in der Pfarrkirche St. Ulrich stattfinden durfte, segnete Pfarrer Norman D´Souza, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf, die Figur des heiligen Antonius von Padua.
Der Heilige, der in Lissabon in eine reiche Adelsfamilie geboren wurde, ist der Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Paderborn, Hildesheim und Menden (Sauerland). Ebenso ist er der Schutzheilige für die Berufsstände der Bäcker, der Bergleute, der Schweinehirten und Sozialarbeiter. In Bayern wird er liebevoll als „Schlampertoni“bezeichnet, denn er hilft beim Auffinden verlorener Gegenstände.
Besonders bekannt ist sein Patronat für die Armen. Unter dem Namen „Antoniusbrot“werden mancherorts Spenden für Notleidende gesammelt. Zu den bekanntesten seiner Legenden gehört die Predigt am Ufer von Rimini. Die Bewohner der Stadt wollten ihn nicht hören, aber die Fische versammelten sich und streckten ihre Köpfe aus dem Wasser. Dieses Wunder habe fast die ganze Bevölkerung der Stadt bekehrt. Die bekannteste Darstellung zeigt den Heiligen mit dem Jesuskind auf dem Arm und der Lilie in der Hand.