Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lagerhalle am Bahnhof explodiert

15 Menschen werden in Günzburg verletzt

- VON HEIKE SCHREIBER

Günzburg Eine leer stehende Lagerhalle in unmittelba­rer Nähe des Günzburger Bahnhofs ist am Mittwochmo­rgen explodiert. 15 Menschen wurden laut Polizei leicht verletzt, die meisten erlitten ein Knalltraum­a. Ob Gasflasche­n, die in der Halle gefunden waren, die Explosion ausgelöst haben, ist unklar. Suchhunde und Einsatzkrä­fte suchten bis in den Nachmittag hinein nach möglichen Verschütte­ten in den Trümmern. Auch Stunden nach dem Unglück gab es keine endgültige Entwarnung.

Weil unklar war, ob eine weitere Explosion droht, wurde ein Großeinsat­z ungewohnte­n Ausmaßes eingeleite­t. Etwa 200 Einsatzkrä­fte von Feuerwehr, Rettungsdi­enst und THW sowie etwa 70 Einsatzkrä­fte der Polizei, darunter Spezialist­en des Landeskrim­inalamts, waren vor Ort. Die Auswirkung­en der Explosion waren enorm, die Druckwelle schlug eine regelrecht­e Schneise. Sogar auf den Gleisen lagen bis zu vier Meter lange Holzstücke, Teile der Oberleitun­g hingen herab. An den Gebäuden am Bahnhof waren die Fenstersch­eiben geborsten, laut Polizei wurden 20 Gewerbe- und Wohnhäuser im Umkreis von mehr als 100 Metern und 77 Autos beschädigt. In einem Asylbewerb­erheim direkt neben dem Bahnhofsge­bäude wurde das Dach eingedrück­t, die Unterkunft musste evakuiert werden. Der Schaden geht der Polizei zufolge in den niedrigen Millionenb­ereich.

Dass nur 15 Menschen leicht verletzt wurden, hält Kreisbrand­rat Stefan Müller für ein Wunder. Es sei ein „Riesenglüc­k“gewesen, dass sich zum Zeitpunkt der Explosion kein einziger Reisender am Bahnsteig aufhielt. Bis zum frühen Nachmittag waren im Bahnhof Günzburg alle Gleise gesperrt, erst danach lief der Zugverkehr wieder an.

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Foto: Mario Obeser Eine Halle ist nahe beim Günzburger Bahnhof explodiert.

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