Augsburger Allgemeine (Land Nord)

FCA vertagt die Entscheidu­ng

Gegen Hoffenheim verpasst der FC Augsburg ein weiteres Mal einen Heimsieg und verliert. Rechnerisc­h kann er noch immer auf den Relegation­splatz abrutschen

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Einen entscheide­nden Schritt Richtung Klassenerh­alt hatten die Bundesliga-Fußballer des FC Augsburg am Wochenende durch den Erfolg in Mainz getan. Am Mittwochab­end hätten sie den Ligaverble­ib endgültig perfekt machen können. Doch der FCA unterlag der TSG Hoffenheim 1:3 (0:0). Weil Fortuna Düsseldorf spät in Leipzig ausglich, kann der FCA theoretisc­h noch auf den Relegation­splatz rutschen. Sechs Punkte und elf Tore beträgt zwei Spieltage vor Saisonende der Vorsprung des FCA auf Düsseldorf.

Vor der Partie hatte Augsburgs Trainer Heiko Herrlich betont, dass seine Mannschaft „hungrig“bleibe. Den Fokus legte er unter anderem darauf, endlich mal wieder einen Heimsieg einzufahre­n. Der letzte Sieg in heimischer Arena datiert vom 1. Februar, ein 2:1-Sieg gegen Werder Bremen. Herrlich, der sich zuvor über den engen Terminplan beklagt hatte – drei Spiele muss der FCA in sechs Tagen bestreiten –, reagierte auf die Belastung durch umfangreic­he Umbauten in der Startforma­tion. Auf sechs Positionen wechselte er sein Personal aus, unter anderem liefen Tin Jedvaj, Daniel Baier, Eduard Löwen sowie Alfred Finnbogaso­n auf. Der Isländer stand erstmals seit Mitte Februar in der Startforma­tion, während Torjäger Florian Niederlech­ner, der jüngst seine Abschlussk­rise beendet hatte, auf einem der zugewiesen­en Plätze für Ersatzspie­ler saß.

Niederlech­ners aggressive­s Anlaufen hätte den Augsburger­n in der Anfangspha­se gut zu Gesicht gestanden, denn die Hoffenheim­er untermauer­ten ihren Anspruch, noch in den Europapoka­l einziehen zu wollen. Sie attackiert­en die Augsburger in deren Spielhälft­e und übten permanent Druck aus. Der FCA hatte Mühe, seine Reihen zu sortieren, und war gezwungen, Bälle unkontroll­iert nach vorne zu schlagen. Hoffenheim­s Munas Dabbur näherte sich mit einem verzogenen Torschuss an (11.). Hoffenheim hatte spielerisc­hes Übergewich­t, verbuchte viel Ballbesitz für sich, es mangelte aber an guten Torgelegen­heiten.

Nach einer Viertelstu­nde gestaltete­n die Augsburger die Partie offener, dies spiegelte sich in einem Löwen-Schuss wieder, dem jedoch und Genauigkei­t fehlte. Hoffenheim­s Torwart Oliver Baumann hatte keine Probleme (16.). Augsburg hatte nach Ballerober­ungen die Chance zu kontern. Weil den Pässen Präzision fehlte, verpufften Umschaltmo­mente im Ansatz. Als Löwen den frei stehenden Philipp Max bediente, bot sich dennoch die Chance zur Führung. Doch Max traf lediglich das Außennetz (23.).

Augsburg erwirkte vor allem durch Standardsi­tuationen Gefahr in Hoffenheim­s Strafraum, bedrängt von einem Gegenspiel­er verfehlten Augsburger Kopfbälle das Gästetor. Auf der anderen Seite hätten die Hoffenheim­er einen Strafstoß bekommen können, als Stephan Lichtstein­er Bruun Larsen zu Fall brachte (42.). Dass der FCA nicht in Rückstand geriet, verdankte er Torwart

Andreas Luthe. Dieser lenkte den Ball nach einem Baumgartne­rKopfball an die Latte (45.+1).

Während die Mannschaft­en in der ersten Hälfte Effektivit­ät vermissen ließen, änderte sich dies im zweiten Spielabsch­nitt. Benjamin Hübner traf noch die Latte (58.), nach einer knappen Stunde erzielten die Gäste aber die verdiente Führung. Pavel Kaderabek flankte, Munas Dabbur vollendete zum 1:0. Dem nicht genug, ließ der Israeli wenig später den zweiten Treffer folgen (62.). Der eingewechs­elte Ihlas Bebou hatte per Kopf die Latte getroffen, Dabbur setzte den Ball im Nachschuss ins Netz (62.).

Aufgeben wollte sich der FCA noch nicht, nach einem Eckball beendete Ruben Vargas seine torlose Zeit. Der junge Schweizer verlänWuch­t gerte nach einem Eckball gekonnt ins lange Eck und ließ die Augsburger auf einen Punktgewin­n hoffen. Doch Bebou stellte mit dem dritten Treffer der Gäste den alten Abstand her. Augsburg war geschlagen und vertagte unfreiwill­ig den Klassenerh­alt.

FC Augsburg Luthe – Lichtstein­er (65. M. Richter), Gouweleeuw, Suchy, Jedvaj (83. Framberger) – Gruezo, Baier (83. Hahn) – Vargas, Löwen, Max (83. Oxford) – Finnbogaso­n (65. Niederlech­ner) 1899 Hoffenheim: Baumann – Posch, Grillitsch, B. Hübner – Kaderabek, Samassékou, Skov (90. Bicakcic) – Rudy (90. Zuber), Baumgartne­r (46. Kramaric) – Dabbur (73. Beier), Bruun Larsen (54. Bebou) Tore 0:1 Dabbur (59.), 0:2 Dabbur (62.), 1:2 Vargas (69.), 1:3 Bebou (89.) Schiedsric­hter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

 ?? Foto: Christian Kolbert ?? Es war nicht der Tag von Alfred Finnbogaso­n und des FC Augsburg. Der Stürmer des FCA blieb bei der 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim harmlos – wie der Großteil seiner Mannschaft.
Foto: Christian Kolbert Es war nicht der Tag von Alfred Finnbogaso­n und des FC Augsburg. Der Stürmer des FCA blieb bei der 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim harmlos – wie der Großteil seiner Mannschaft.

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