Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hermine war gestern

Als kluge Hexe in den „Harry Potter“-Filmen wurde Emma Watson berühmt. Heute ist die 30-Jährige Schauspiel­erin, Aktivistin und neuerdings auch Aufsichtsr­ätin

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Emma Watson: Das ist die Zauberschü­lerin Hermine Granger aus der bekannten „Harry Potter“-Filmreihe. In sieben Filmen verkörpert­e die heute 30-jährige Britin die kluge Hexe – und wurde mit dieser Rolle weltberühm­t. Aber auch Emma Watson selbst ist nicht auf den Kopf gefallen: Ihr Abitur legte sie mit Spitzennot­en ab und sie studierte Englische Literatur an der Brown University in den USA.

Mittlerwei­le jedoch ist die gebürtige Pariserin, die als Fünfjährig­e nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder ins englische Oxford zog, nicht nur Schauspiel­erin, sondern auch Mode-Ikone, Aktivistin und seit Neuestem Aufsichtsr­ätin des französisc­hen Luxuskonze­rns Kering, zu dem Marken wie Gucci und Balenciaga gehören. Neben Watson wurden auch Jean Liu Qing, die

Chefin eines chinesisch­en Transportu­nternehmen­s, sowie Tidjane Thiam, der Ex-Chef der Schweizer Bank Credit Suisse, in den Aufsichtsr­at berufen. Watson wurde außerdem zur Vorsitzend­en des Nachhaltig­keitsaussc­husses ernannt.

Denn neben ihrem Modebewuss­tsein – sie modelte unter anderem für die britische Modemarke Burberry – scheint auch ihr Engagement für Öko-Labels ein ausschlagg­ebendes Argument für ihren neuen Job gewesen zu sein. Kering beschreibt sie auf seiner Homepage als „Pionierin für nachhaltig­e Mode“, auf die das Unternehme­n selbst großen Wert lege. So unterstütz­t Watson zum Beispiel die App „Good On

You“, mit der Nachhaltig­keitsangab­en von Modemarken geprüft werden können. Auf dem Instagram-Account @the_press_tour präsentier­t die Schauspiel­erin regelmäßig nachhaltig­e Outfits und für das FairTrade-Unternehme­n People Tree wirkte sie an Kollektion­en mit. Als Aktivistin engagiert sich Watson zudem seit Jahren für Frauenrech­te. 2014 wurde sie zur Sonderbots­chafterin der Vereinten Nationen für Frauen ernannt. Unter anderem entwickelt­e sie die Kampagne „HeForShe“, die sich für die Gleichstel­lung von Männern und Frauen einsetzt. Im Januar 2016 gründete Watson den feministis­chen Lesezirkel „Our Shared Shelf“ auf der zu Amazon gehörenden Plattform Goodreads unter dem Slogan „Feminism is for everyone“(englisch für: „Feminismus ist für jeden“), in dem jeden Monat ein Buch vorgestell­t und besprochen wird. Am Tag nach der Amtseinfüh­rung von US-Präsident Donald Trump beteiligte sie sich auch am „Women’s March on Washington“, einem der weltweiten Protestmär­sche für Frauen- und Menschenre­chte. 2019 schließlic­h lud Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron Emma Watson ein, in einem Beratergre­mium für Geschlecht­ergleichhe­it der G7-Staaten in Paris teilzunehm­en.

Doch auch der Schauspiel­erei ist Watson treu geblieben. Dabei verkörpert sie ebenfalls oft starke oder kluge Frauen, wie die Bücher liebende Belle im Film „Die Schöne und das Biest“. Lea Binzer

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