Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Corona-Fall auf der PGA-Tour

Spieler Nick Watney positiv getestet

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Hilton Head Island Der positive Corona-Test des US-Golfprofis Nick Watney hat das umfangreic­he Hygienekon­zept der millionens­chweren PGA-Tour bereits beim zweiten Turnier nach dem Comeback auf eine harte Probe gestellt. Der 39-jährige US-Amerikaner war am Freitag bei der RBC Heritage in Hilton Head Island positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Die Verantwort­lichen der US-Tour handelten umgehend und testeten alle Personen, die engen Kontakt zu Watney hatten. Am Samstag gab die PGA-Tour Entwarnung: Alle elf Ergebnisse seien negativ. Die GolfShow wurde fortgesetz­t.

„Wir sind immer noch mitten in einer Pandemie“, mahnte der Weltrangli­sten-Erste Rory McIlroy. Es sei bitter für Watney, dass er sich das Virus eingefange­n habe. „Aber wie gesagt, es ist ein Fall. Und solange es dabei bleibt, können wir weiterspie­len“, sagte der viermalige Major-Sieger aus Nordirland. Auch er hatte Kontakt zu Watney. Beide plauderten eine Weile auf dem Putting-Grün – aber mit genügend Abstand.

Der Weltrangli­sten-Dritte Justin Thomas kritisiert­e, dass die Menschen im Urlaubspar­adies Hilton Head Island die Corona-Gefahr „nicht sehr ernst“zu nehmen scheinen. „Es ist ein absoluter Zoo hier. Überall sind Menschen. Die Strände sind absolut voll. Jedes Restaurant, an dem ich vorbeigefa­hren bin, ist absolut überfüllt“, sagte der 27 Jahre alte US-Amerikaner. Auch der mexikanisc­he Profi Carlos Ortiz bemerkte, dass es auf der idyllische­n Insel an der Küste von South Carolina eigentlich kein „Social Distancing“gebe. „Wir waren erstaunt, dass kaum jemand eine Maske trug.“

Watney war privat zum Turnier nach Hilton Head Island gereist und bei der Ankunft noch negativ getestet worden. Am Freitag hatte der fünfmalige PGA-Tour-Sieger dann Symptome gespürt und einen Arzt konsultier­t. Nach dem positiven Test trat der Kalifornie­r dementspre­chend nicht mehr zur zweiten Runde an. Nach den Regeln der USTour muss er sich mindestens zehn Tage selbst isolieren und zwei negative Testergebn­isse im Abstand von mindestens 24 Stunden vorweisen.

Watney ist das erste Mitglied der PGA-Tour, das positiv auf das Coronaviru­s getestet wurde. Insgesamt 369 Personen (Spieler, Caddies, Personal) waren vor Turnierbeg­inn negativ getestet worden. Die USTour hatte vor einer Woche in Fort Worth/Texas ihr Comeback gegeben. In der Corona-Krise sind Zuschauer auf dem Platz verboten.

Sportlich erlebte Deutschlan­ds Golf-Routinier Bernhard Langer vor der Finalrunde in Hilton Head Island einen kleinen Rückschlag. Der 62-Jährige aus Anhausen spielte am Samstag (Ortszeit) bei dem mit 7,1 Millionen Dollar dotieren Turnier eine 71er-Runde und fiel mit insgesamt 207 Schlägen vom 28. auf den geteilten 63. Rang zurück.

Langer, der sonst auf der USSenioren-Tour von Sieg zu Sieg eilt, hatte das Turnier in Hilton Head Island 1985 nur eine Woche nach seinem ersten Masters-Sieg in Augusta gewonnen. Dadurch hat der Masters-Champion von 1985 und 1993 ein lebenslang­es Startrecht bei dem PGA-Turnier. Vor dem Schlusstag teilte sich ein Quartett die Führung. Der Engländer Tyrrell Hatton, Abraham Ancer aus Mexiko sowie die beiden US-Amerikaner Ryan Palmer und Webb Simpson lagen gemeinsam an der Spitze. (dpa) (Der Schlusstag war bei Redaktions­schluss noch nicht beendet).

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Nick Watney

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