Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Rekord mit Ansage

Florian Niederlech­ner hat schon 13 Tore in dieser Saison für den FC Augsburg erzielt. Warum Manager Reuter das nicht überrascht

- VON MARCO SCHEINHOF

Stefan Reuter hatte es gewusst. Für den Geschäftsf­ührer Sport sind die bisher 13 Saisontore von Florian Niederlech­ner keine Überraschu­ng. Sagte er zumindest am Samstag gut gelaunt und voller Euphorie nach dem geschaffte­n Klassenerh­alt seines FC Augsburg. „Ich hätte es vielleicht der Presse mitteilen müssen, dass er mir vor der Saison gesagt hat, er trifft zweistelli­g“, meinte Reuter und lachte. Wohl alles nicht ganz ernst gemeint. Die Begründung für Niederlech­ners starke Saison schob er aber gleich noch hinterher: „Weil er sich sauwohl fühlt in Augsburg.“

Niederlech­ner ist jetzt mit Michael Gregoritsc­h Augsburgs Rekordtors­chütze in einer Saison. Trifft er am Samstag gegen RB Leipzig, wäre er alleiniger Rekordhalt­er. Der 29-Jährige hatte aber auch eine schwierige Phase. Als er nicht mehr traf – trotz bester Möglichkei­ten wie einen Strafstoß gegen Köln. Trainer Heiko Herrlich aber vertraute ihm. „Solange er die Chancen hat, braucht er sich keine Gedanken zu machen. Ein Problem hat er erst, wenn er sie nicht mehr hat“, wiederholt­e Herrlich immer wieder. Auch am Samstag nach dem 1:1 in Düsseldorf, als Niederlech­ner zum 1:0 (10.) traf. Die Chancen hatte Niederlech­ner immer. Und er rackerte viel für die Mannschaft. „Er ist ganz wichtig für uns, wie er anläuft gegen den Ball, wie er für die Mannschaft arbeitet und offensiv seine Aktionen hat“, sagte Herrlich. „Es ist für uns alle sehr erfreulich, dass er in dieser so wichtigen Phase seine Kaltschnäu­zigkeit wieder gefunden hat“, lobte Stefan Reuter.

Niederlech­ner selbst atmete am Samstag durch. „Viele können sich nicht vorstellen, was Abstiegska­mpf bedeutet. Endlich ist er vorbei“, sagte der Angreifer. Das ein oder andere Bier wollte er sich gönnen, im kleinen Kreis mit ein paar Mannschaft­skameraden. „Im nächsten Jahr werden wir wieder mit den Fans feiern“, meinte er gut gelaunt.

Neben Niederlech­ner hat Torwart Andreas Luthe einen großen Anteil am Klassenerh­alt. Seit er im Tor steht, hat sich die Defensive stabilisie­rt. „Er hat Ruhe ausgestrah­lt in den vergangene­n Wochen und tolle Paraden gezeigt. Das war von ihm richtig gut“, urteilte Reuter. Ob damit nun Ruhe auf der Torwartpos­ition einkehrt? „Ich bin nicht der Trainer“, antwortete Stefan Reuter, „aber ein großes Kompliment an Andreas“. Luthe selbst blieb zurückhalt­end: „Ich bin froh, dass ich mithelfen konnte und habe es ganz ordentlich gemacht. Ich habe immer an mich geglaubt. Die drei Zu-Null-Spiele waren Belohnung für die harte Arbeit.“

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