Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Zeit drängt für die Karolinenstraße
Für die Karolinenstraße müssen sich Stadt und Händler schnell etwas einfallen lassen: Die Zahl der Leerstände nimmt seit Jahren zu. Verkehrlich ist sie zwar gut angebunden und es gibt die Möglichkeit, schnell das Auto abzustellen, um etwas zu besorgen (ein Argument, das vom Einzelhandel immer wieder hervorgehoben wird) – doch das reicht nicht. Ein Einkaufserlebnis bietet die Straße nicht.
Insofern sind die Überlegungen zur Sanierung sinnvoll. Fußgängerzone und Maxstraße wurden in den vergangenen Jahren nach neuen Erfordernissen hergerichtet, nur die Karolinenstraße nicht. Auch ohne die sich abzeichnende Finanznot aufgrund Corona wird dies aber Jahre dauern. Bislang existiert nur ein Vorentwurf. Die Frage ist, ob noch so viel Zeit ist, um den großen Wurf abzuwarten. Nötig sind schnelle erste kleine Schritte von Stadt und Händlern. Ein Ansatz wäre es schon einmal, die Leerstände besser zu gestalten, um die Straße gefälliger zu machen.
Vermutlich wird sich die Stadt auch grundsätzlich Gedanken zum Einzelhandel in der Innenstadt machen müssen. Corona wirkt wie der Beschleuniger in einer sich ohnehin abzeichnenden Entwicklung, nämlich, dass sich InnenstadtGeschäfte gegen Online-Konkurrenz und Einkaufszentren schwerertun. Vielleicht wird sich künftig nicht mehr jedes Ladenlokal besetzen lassen. Dann müssen alternative Konzepte, etwa für Büronutzungen, entwickelt werden.