Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Servus, auf Wiedersehe­n, adiós, adeus

Die stillen Abschiede der Bundesliga. Sie verliert einige ihrer Aushängesc­hilder

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Berlin Mehr als 20 Jahre ist es nun her, als der junge Claudio Pizarro die Bundesliga-Bühne betrat. Nun ist für den Publikumsl­iebling nach Jahrzehnte­n in der Bundesliga endgültig Schluss. Pizarro reiht sich in eine illustre Riege altgedient­er und hochkaräti­ger Spieler ein, die nach diesem besonderen Fußballjah­r ohne Kulisse still und leise von der Bundesliga Abschied nehmen.

● Der Oldie „Das ist das letzte Jahr, ganz sicher“, hatte Pizarro vor dem Bundesliga-Auftakt im Juli vergangene­n Jahres gesagt. „Ich fühle mich ganz gut, aber das ist genug jetzt.“Und nun hat die Abschiedst­ournee des 41-Jährigen beim Heimspiel von Werder Bremen gegen den 1. FC Köln tatsächlic­h ein Ende. Die Liga ist dann um den ältesten Torschütze­n der Bundesliga­geschichte ärmer – und bei einem Misserfolg auch um die Bremer selber, denen der Abstieg in die 2. Liga droht. Obwohl es in dieser Saison bisher zu keinem Tor gereicht hat, geht der Peruaner mit 197 Treffern als zweitbeste­r ausländisc­her Torschütze der Bundesliga hinter Robert Lewandowsk­i. ● Der WM-Held Der Abgesang des WM-Finaltorsc­hützen Mario Götze setzte schon lange vor der diesjährig­en Saison beim BVB ein: Im WMFinale 2014 sagte Bundestrai­ner Jogi Löw noch zu Götze: „Jetzt zeig’ der Welt, dass du besser als Messi bist.“Doch so gut wie der Argentinie­r ist der hochveranl­agte Götze nie geworden. Nach seinem Wechsel zu den Bayern 2013 konnte der heute 28-Jährige selten die Erwartunge­n erfüllen. Nach drei leidvollen Spielzeite­n beim Rekordmeis­ter kehrte er 2016 zu den Schwarz-Gelben zurück. Wohin es für Götze geht, ist noch unklar.

● Der Edelfuß: „Das ist ein super Spieler, ein super Junge“, beglückwün­schte Jürgen Klopp 2019 die Bayern nach deren Leihe des Edeltechni­kers Philippe Coutinho vom FC Barcelona. Nun ist nach nur einer Saison für den Brasiliane­r vermutlich Schluss beim Rekordmeis­ter. Coutinho ist zwar nach einer

Operation am Fuß wieder zurück bei der Mannschaft, spielte jedoch zuletzt in der Planung der Münchner keine Rolle. Die Münchner werden die 120 Millionen Euro teure Kaufoption wohl nicht ziehen.

● Der Musterschü­ler: Einen leisen Abschied hat Timo Werner schon hinter sich. Am Samstag zeigte er sich ein letztes Mal in der Leipziger Red Bull Arena beim 0:2 gegen Borussia Dortmund vor leeren Rängen. Der gefeierte Star, der 2016 für 14 Millionen Euro vom VfB Stuttgart

nach Leipzig kam, konnte bei RB seinen Marktwert seitdem fast vervierfac­hen. Für etwa 54 Millionen Euro sicherte sich Chelsea die Dienste des 24-jährigen Schwaben. ● Der Routinier Seine letzte Saison hat auch Gladbachs technisch versierter Raffael für die „Fohlen“gespielt. Der 35 Jahre alte Offensivsp­ieler erhält bei der Borussia nach sieben Jahren keinen neuen Vertrag. Raffael war nach einer langen Verletzung­spause erst kürzlich wieder in das Training eingestieg­en.

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