Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Smarthome für die Generation 65plus
Seniorenfreundliches und sicheres Leben in den eigenen vier Wänden
Wer wünscht sich das nicht? Bei guter Gesundheit alt zu werden und möglichst lange zu Hause in der vertrauten Umgebung bleiben zu dürfen. Dieses Lebensziel haben viele Menschen. Der technische sowie der medizinische Fortschritt erleichtern es uns, diese Wünsche zu erfüllen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die das Leben in den eigenen vier Wänden leichter machen und obendrein die soziale, geistige und körperliche Aktivität fördern.
Realität oder Science-Fiction?
Im Schlafzimmer analysiert die mit Sensoren ausgestattete Matratze die Gründe für einen unruhigen Schlaf. Zudem ist sie mit einer Aufstehhilfe ausgestattet. Die Schublade des Nachtkästchens auf Armhöhe leuchtet auf und erinnert an die Einnahme von Medikamenten. Die Technik registriert, ob die Schublade und die Pillendose geöffnet wurden und speichert die Handlung für den Pflegedienst.
LED-Bänder weisen im Dunkeln den Weg. Der Spiegel im Badezimmer erfasst Blut- und Zuckerwerte sowie das Gewicht. In das Toilettenbecken ist eine Intimpflege integriert und der Fußboden könnte im Falle eines Sturzes Hilfe rufen. Kehrt man in der Nacht nach einem Toilettengang nicht zurück ins Bett, kann das ebenfalls auf einen Sturz hinweisen und das System schlägt je nach eingestellter Zeit Alarm.
Auch in der Küche sorgt Technik für Sicherheit. So verhindern Zeitschaltuhren das Überhitzen von Herdplatten und schließen so Brände aus. Selbst der offene Kühlschrank wird registriert und über eine Leuchte gemeldet. Via Tablet können Wassertemperaturen beim Wasserhahn oder bei der Dusche eingestellt oder die Haustüre geöffnet werden.
Die Antwort lautet AAL
Ambient Assisted Living (AAL) ist hier das Zauberwort. „Altersgerechte Assistenzsysteme für ein umgebungsunterstütztes, gesundes und unabhängiges Leben“. Es umfasst Methoden, Konzepte, elektronische Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, welche das alltägliche Leben Älterer und auch von Menschen mit Behinderung situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen.
AAL verfolgt hierbei mehrere wichtige Ziele:
● Erhaltung und Förderung der Selbstbestimmung, Mobilität und Gesundheit
● Hilfe bei
● Überwachung des Gesundheitszustandes
● Erhöhung der körperlicher Beeinträchtigung
Sicherheit von
Pflegebedürftigen in den eigenenvier Wänden
● Zugang zu medizinischen Notfallsystemen
● Vermeidung von sozialer Isolation
Was schon möglich und sinnvoll ist
Multisensorüberwachung
Im höheren Alter macht die Überwachung verschiedener Komponenten in der Wohnung Sinn:
● Sensoren für Rauch, Feuer, Gas, Wasser
● Einbruchsicherung, Alarmanlage
● Automatisches Ausschalten von elektrischen Geräten bei Verlassen des Hauses
● Verschlusssensoren an Fenstern
Vitalität
Vitalsensoren geben beispielsweise der Familie Rückmeldung über den Gesundheitszustand der Pflegeperson, alarmieren den Sozialdienst über ein Notrufsystem – im Bedarfsfall sogar automatisch im Fall eines Sturzes
Wohnungssysteme
Folgende Elemente sind für eine zentrale Steuerung vorstellbar:
● Steuerbare Unterhaltungselektronik
● Automatische Beleuchtung, programmierbar oder mit Bewegungssensoren
● Automatische
Fenster
Jalousien oder
● Wärmesteuerung
● Türöffnung ohne Schlüssel
Sozialkontakte
Soziale Kontakte werden über Videosysteme ermöglicht, wenn die Familie weit entfernt wohnt oder andere Gründe Besuche nicht erlauben. Neue digitale Informations- und Spielsysteme unterstützen die Teilhabe auch im Falle von Behinderung.
Wie wird die Wohnung altersgerecht intelligent?
Die Forschung beschäftigt sich intensiv mit Unterstützungssystemen fürs Alter und entwickelt ständig neue Systeme für den Markt. Um jedoch einen korrekten Schutz der persönlichen Daten der betroffenen Personen zu gewährleisten – Stichwort: Überwachung und Datensammlung – , ist es sehr wichtig, sich bei der Planung und Umsetzung von einem erfahrenen Meisterbetrieb beraten zu lassen. Finanzielle Unterstützung für Umbaumaßnahmen dieser Art bekommt man bei der KfW-Bank.
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OWeitere Informationen Handwerksbetriebe aus Schwaben, die beraten und Bauherren unterstützen, finden Interessierte auf den Seiten des Klimaschutznetzwerkes der HWK Schwaben
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