Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Berührend ins Amt – auch ohne Handschlag
Im Garten der Bekenntniskirche wurde Frank Kreiselmeier als Gemeindepfarrer und Dekan begrüßt. Was er im März erlebte
Gersthofen Ohne Händeschütteln und Umarmungen und trotzdem berührend begrüßte Gersthofen am Freitag Frank Kreiselmeier als neuen Dekan und Gemeindepfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Beim Gottesdienst unter freiem Himmel und coronabedingt von nicht gesungenen, sondern gesummten Liedern untermalt, wurde er offiziell in sein Amt eingeführt. Der Garten der Bekenntniskirche gab dafür den luftig-fröhlichen Rahmen ab.
Einem „im wahrsten Sinne des Wortes rechtschaffenem Menschen“
überreichte Regionalbischof Axel Piper die Ernennungsurkunde und das Dekanskreuz. Nicht als Last, sondern als Freude möge er das Kreuz tragen, so der Bischof. Um das Miteinander in der Gemeinde neu zu denken und zu entwickeln sei Dekan Frank Kreiselmeier genau der Richtige, betonte Piper. Mit seinem Blick für Menschen und Situationen und einem Herz für Traditionen
werde er seine neue Aufgabe meistern.
Gemeinsam mit seiner Frau, Pfarrerin Ballis-Kreiselmeier, hatte Kreiselmeier seit 2001 die erste Pfarrstelle in St. Ulrich in Augsburg inne. Große Projekte wie die Renovierung der Ulrichskirche wurden in dieser Zeit umgesetzt. Seit 2019 ist er Ökumenebeauftragter im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben sowie Kirchenrat. Im Dekanekollegium ist er zuständig für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien sowie den sozialen Bereich.
Sein neues Amt als Dekan für die Region Nord/West und Pfarrer der Kirchengemeinde Gersthofen bekleidet Kreiselmeier schon seit dem 1. März. Mitte März hätte die feierliche Amtseinführung in St. Jakobus stattfinden sollen. Anstatt einer Feier mit der ganzen Gemeinde ging der neue Gemeindepfarrer an diesem Tag alleine in die Kirche, erzählte er beim Gottesdienst von seinen ersten Eindrücken in Gersthofen. Es hätte ja sein können, dass ein Gemeindemitglied nicht von der Absage gehört und dann ganz alleine dort gestanden hätte. Stattdessen kam es zur Begegnung mit einer syrisch-christlichen Familie, die zum Gebet gekommen war. Der kleine Sohn der Familie hatte das Bild eines lachenden Jesus gemalt und schenkte es ihm. Das sei trotz allem ein guter Anfang und auch eine Art Einführung gewesen, beschrieb Kreiselmeier das für ihn berührende Erlebnis.
So viele Gäste, wie in sicherem Abstand im Garten der Bekenntniskirche Platz fanden, waren nach Gersthofen gekommen. Das Team seiner neuen Kirchengemeinde und Vertreter der vielen Gemeinden, für die Kreiselmeier nun zuständig ist, konnten dabei sein. Weggefährten aus der fast 20-jährigen Arbeit in Augsburg gratulierten und wünschten Glück für die neue Aufgabe.