Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bärenkeller verlängert mit Coach Totterer
Trotz Corona-Krise hat der Kreisklassist seine Aufstiegsambitionen nicht aufgegeben. Selbst wenn es beim Restart nicht gleich klappt
Ziemlich ungelegen kam die Corona-Krise den Fußballern der SpVgg Bärenkeller, die sich im März gerade mitten im Kampf um den Kreisliga-Aufstieg befanden. Doch ab dem Lockdown war es mit dem Fußballspielen vorbei, die Tabelle der Kreisklasse Augsburg-Nordwest wurde eingefroren. Die Spielvereinigung liegt in Schlagdistanz mit nur drei Punkten hinter Tabellenführer Emersacker und zwei Punkten hinter dem zweitplatzierten TSV Leitershofen. Und das elf Spieltage vor dem offiziellen Saisonende, was dem Bärenkeller-Team noch ausreichend Gelegenheit bieten würde, den Aufstieg zu schaffen. Noch ist allerdings unklar, wann der
Bayerische Fußball-Verband (BFV) den Spielbetrieb wieder aufnimmt. Fest steht zumindest, dass in Bayern die Saison zu Ende gespielt wird.
Trotz der aktuell noch anhaltenden Zwangspause und mitten in der Schwebephase zwischen dem 18. Spieltag, an dem abgebrochen wurde, und der Wiederaufnahme der Restsaison hat man bei der SpVgg Bärenkeller jetzt Nägel mit Köpfen gemacht und mit Trainer Ferdinand Totterer verlängert. „Wir haben ein Zeichen gegen Corona gesetzt und halten trotz finanzieller Einbußen in gegenseitigem Einvernehmen an unserem Trainer fest. Es passt einfach alles gut“, teilte Fußball-Abteilungsleiter Michael Seitz mit. Der Spartenchef ist froh und erleichtert, dass sich Ferdinand Totterer bereits jetzt auf eine Weiterführung seiner Arbeit im Bärenkeller festlegen ließ, schließlich hätte es durchaus höherklassigere Angebote gegeben, betont Seitz. Totterer hat besonders im Jugendbereich schon Erfahrung in höheren Ligen gesammelt, war als
Cheftrainer für die U17-Landesligaund Bezirksoberliga-Mannschaften der TSG Thannhausen im Einsatz und Co-Trainer bei den U-17-Bundesliga-Junioren des FC Augsburg. Sein Talent, junge Spieler an die Aktiventeams heranzuführen und sie weiterzuentwickeln, macht ihn für die SpVgg Bärenkeller zur perfekten Wahl. „Wir haben in unserer ersten Mannschaft einen Altersdurchschnitt von knapp 23 Jahren, da passt das ganz gut.“
Bei der Spielvereinigung will man nicht nur mit Totterer weitermachen, sondern auf alle Fälle auch die aktuelle Saison abschließen. „Wir haben dafür gestimmt, dass die Saison weitergeführt wird. Sonst wäre es unfair gewesen. Man hätte auf den Tabellenstand keinen Einfluss mehr nehmen können“, erklärt Seitz. Natürlich gäbe es Vereine im hinteren Mittelfeld, die sich gewünscht hätten, die Saison abzubrechen, um gesichert zu sein, doch die, die um den Aufstieg spielen, hätte man um ihre Chance gebracht, sagt der Abteilungsleiter.
Zu letzteren gehört sein Verein, der durch die Weiterführung der Spielzeit nun die Chance hat, den schon länger gehegten Aufstiegstraum doch noch zu realisieren. Denn in der Kreisliga sollte der Verein aus dem Bärenkeller nach eigenem Selbstverständnis schon hin, so Seitz. „Mehr ist für uns eh nicht drin. Ich kann mir ja nicht das Ziel Bezirksliga setzen, wenn ich weiß, dass ich gar keine finanziellen Mittel habe“, zeigt er sich realistisch.
Doch selbst wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, bleibt Seitz optimistisch. „Grundsätzlich wollen wir gut aus den Startlöchern kommen, sobald die Saison weitergeführt wird. Wenn es dann nichts wird, ist es eben so. Wir wollten deshalb unbedingt dieses Zeichen setzen, dass es mit unserem Trainer auf alle Fälle weitergeht.“Schließlich hat sich der Verein zudem als Ziel gesetzt, die eigene Jugend weiter zu fördern. Dafür habe man die mittlerweile aufgelöste Jugendspielgemeinschaft JFG Augsburg-West schon vor einiger Zeit verlassen. Unter eigener Regie könne man dem Nachwuchs ordentlichere Perspektiven bieten. Mittlerweile hat die SpVgg Bärenkeller wieder neun eigene Jugendteams.