Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kunstpreis an Wolfgang Schenk
Gersthofen ehrt Künstler aus Welden
Wolfgang Schenk ist Kunstpreisträger der Stadt Gersthofen im Jahr 2020. Der 1961 in Augsburg geborene Künstler lebt und arbeitet in Welden bei Augsburg. Seine 2020 entstandene multimediale Installation „ich werde dein Schweigen nicht überbewerten (offenes System)“überzeugte die fünfköpfige Jury durch die Stringenz ihrer Gestaltung, ihre handwerkliche Präzision und die thematische Aktualität.
Schenk verwendet als Materialien Holz und rostiges Metall, Hocker aus klinisch blankem Zinkblech. Vom Rost angegriffene, in eine Werkbank eingestellte Benzinkanister tragen eingeschnittene Buchstaben, die sich zu lateinischen Wörtern zusammenfügen, wie „liquor“, „sanguis“, „lacrima“, „pus“, „sputum“und Körperflüssigkeiten bezeichnen. „Diese Begriffe stehen für verschiedene Zustände des Menschen“, erklärte Jurysprecher Christoph Trepesch. „Die Werkbank und die Kanister sind zu Stellvertretern für die abwesenden Menschen geworden.“Eine Tonspur mit einer Frauenstimme verweist auf die Verletzlichkeit unserer Welt. Verwendet hat Schenk dafür Zitate aus „Die letzte Welt“des österreichischen Schriftstellers Christoph Ransmayr.
Die Amerdinger Malerin Barbara Mechler erhielt für ihr großformatiges Gemälde „T.A.1“den Publikumspreis des Gersthofer Kunstpreises. Das Bild zeigt eine Kuh, die den Betrachter anblickt.
110 Künstler hatten sich in diesem Jahr an dem Kunstpreis beteiligt. Eine Auswahl ihrer Arbeiten zeigt die flankierende Ausstellung im Gersthofer Ballonmuseum noch bis zum Freitag, 24. Juli.