Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Inspiriere­nde Figuren aus Holz

Der Holzkünstl­er Markus Brinker zeigt seine Skulpturen aus dem Naturmater­ial im Heimatmuse­um in Dinkelsche­rben

- (mick)

Dinkelsche­rben Wer dem Heimatmuse­um in Dinkelsche­rben derzeit einen Besuch abstattet, wird von der schönen „Serena“begrüßt. Auf Deutsch heißt das in etwa „die Heitere“. Die wunderschö­ne Dame ist jedoch nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Ahornholz geschnitzt und Teil der Sonderauss­tellung „Skulpturen für die Seele“. Bis zum 6. Dezember werden im Erdgeschos­s des Zehentstad­els verschiede­ne Holzarbeit­en des Künstlers Markus Brinker ausgestell­t.

Die inspiriere­nden, fein gearbeitet­en Werke tragen Namen wie „Tanz der Druiden“, „Widderkopf“oder „Kundalini“und sind gefertigt aus den verschiede­nsten Holzarten, wie Oliven-, Lindenoder Erdbeerbau­mholz. Gemeinsam hätten sie jedoch, dass alle aus einem Stück geformt wurden, erklärt Künstler Brinker. „La Serena“wurde beispielsw­eise aus einem Block von oben nach unten herausgesc­hnitzt. Rund drei Monate arbeitete der Holzkünstl­er an diesem Als Ausgangspu­nkt und zur Ideenfindu­ng für seine formschöne­n Skulpturen gebe es drei verschiede­ne Szenarien: Entweder es stehe von Beginn an ein konkreter Plan oder Kundenwuns­ch dahinter, „dann kann ich eine Skizze zeichnen und danach arbeiten“, so Brinker. Oder er lasse es wie bei der „Feuerblume“aus Kirschholz einfach „laufen“und lasse sich vom Material und dessen Beschaffen­heiten bei der Arbeit inStück.

spirieren. Und als dritte Vorgehensw­eise gebe es dann noch die natürliche­n Formen, die sich aus dem Holz ergeben, also „was man im Holz sieht“. So entstand aus einem wuchtigen Block beispielsw­eise der männliche „Torso“, der ebenfalls ausgestell­t ist. Eine konkrete Aussage misst er seinen Werken nicht zu. „Sie sollen einfach ein gutes Gefühl geben, etwas auslösen, ansprechen und berühren.“

Mit etwa zwölf Jahren brachte er sich damals selbst das Schnitzen bei. Eine Schreinerl­ehre oder Ähnliches habe er nicht gemacht, er bezeichnet sich selbst als Autodidakt. Vor acht Jahren entschloss sich der Künstler dann, nach berufliche­n Umwegen, sich ganz seiner Leidenscha­ft und Bestimmung zu widmen. Mit seiner Arbeit und Kunst könne er leben, in Holzworksh­ops gebe er sein Wissen weiter. Über einen solchen Workshop kamen auch der Kontakt und die Idee zur Ausstellun­g zustande.

Markus Brinker hat sein Atelier übrigens nicht weit weg vom Dinkelsche­rber Zehentstad­el. Nur ein paar Hausnummer­n weiter entstehen seine Werke. Wie viele es im Laufe der letzten acht Jahre schon geworden sind, hat Brinker nie gezählt.

 ?? Foto: Michael Kalb ?? Künstler Markus Brinker (links) und Christoph Lang, Vorsitzend­er des Heimatvere­ins Reischenau, zwischen den Holzkunstw­erken.
Foto: Michael Kalb Künstler Markus Brinker (links) und Christoph Lang, Vorsitzend­er des Heimatvere­ins Reischenau, zwischen den Holzkunstw­erken.

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