Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Unterführung am Bahnhof Meitingen soll hell sein
Steinzeugplatten verdecken die nackten Betonwände. Bei der Gestaltung ist das letzte Wort noch nicht gesprochen
● Tontagebau Zeisenried Im Südwesten des Ortsteils Langenreichen will das Unternehmen Creaton aus Wertingen über einen Zeitraum von voraussichtlich neun Jahren in einem Tagebau Ton für die Ziegelherstellung abbauen. Der Meitinger Gemeinderat begrüßt, dass dem vorgelegten Hauptbetriebsplan zufolge der Transport des Materials auf einem teilweise noch auszubauenden Weg nach Süden erfolgt, was eine kürzere Fahrzeit zur Folge hat. Nach der Schließung des Tagebaus soll die Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt werden.
● Standesamt Nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats darf nun auch die Gemeindehalle Meitingen als Trauungsort genutzt werden. Im Zuge der Lockerungen der Corona-Beschränkungen sind inzwischen auch wieder etwas größere Hochzeitsgesellschaften zugelassen, dabei sind aber weiterhin die Abstandsgebote zu beachten. Die Gemeindehalle bietet dafür mehr Platz als der Trausaal im Rathaus sowie der Bürgersaal.
● Freibad Um den Start des Betriebs im Meitinger Freibad zu ermöglichen, hatte Bürgermeister Michael Higl eine an die Pandemiebedingungen angepasste Haus- und Badeordnung in Kraft gesetzt. Diese Entscheidung wurde vom Gemeinderat nun bestätigt. Es ist jeweils von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Nach den Erfahrungen der ersten Wochen wird die Zahl der möglichen Besucher von 300 auf 400 erhöht. Es ist vorher eine Anmeldung über die Webseite der Gemeinde notwendig: www.meitingen.de/sunsplash-freibad-meitingen.
● Kläranlage Ostendorf Vor der endgültigen Entscheidung über den Bau einer stationären Schlammentwässerung in der Kläranlage Ostendorf wird ein Testbetrieb sowohl mit einer Zentrifugen- als auch einer Schneckenanlage durchgeführt.
Meitingen Hell soll es sein, wenn die Meitinger in der neuen Unterführung am Bahnhof die Eisenbahngleise queren oder zum Bahnsteig gehen, darin bestand Einigkeit in der Sitzung des Marktgemeinderates. Die Gestaltung der Wände in der Unterführung selbst sowie an den Zugangsrampen war das bestimmende Thema der jüngsten Sitzung.
Unter den Gleisen der Eisenbahnstrecke, die Augsburg und Donauwörth verbindet, gibt es am Bahnhof Meitingen eine neue Fußgängerunterführung, die später auch von Radfahrern genutzt werden kann. Noch ist sie nicht fertig – die Wände präsentieren sich als nackte Betonwand und die Treppenaufgänge zu den Bahnsteigen müssen noch gebaut werden.
Das gilt auch für die Zugangstreppen und -rampen, über deren Wegführung der Marktgemeinderat Ende April entschieden hatte. Um die Planungsunterlagen fristgerecht bis Ende August für den Zuschussantrag bei der Regierung von Schwaben einreichen zu können, muss auch über die Gestaltung der Wandflächen entschieden werden. Mögliche Varianten stellte der beauftragte Planer Robert Heinhaus vor, zunächst für die eigentliche Unterführung, danach für die barrierefreien Zugangsrampen. Die Möglichkeiten reichen bei der Unterführung von der Luxusversion mit hinterleuchteten Glaswänden über die Verkleidung mit Steinzeugplatten bis zu einem simplen Farbanstrich der nackten Betonwand. Eine wichtige Eigenschaft müssen alle Varianten mitbringen – sie müssen vandalismussicher sein.
Eine weitere Anforderung ergibt sich daraus, dass die Wände regelmäßig auf Schäden überprüft werden müssen, weil darüber der Bahnverkehr läuft.
In der Debatte herrschte Einigkeit, dass es möglichst hell sein soll. Anton Büchele (CSU) betonte, dass auch eine anschauliche Lösung gewählt werden soll, er plädierte für die Variante mit Steinzeugplatten. Robert Hecht (FW) erklärte, dass die Unterführung vom Grundsatz ein Funktionsbau ist. Eine gute Beleuchtung sei heute mit LED umsetzbar, diese könnte auch bei feierlichen Anlässen in den Ortsfarben leuchten. Die Schulen der Gemeinde in die Gestaltung der Wandflächen einzubeziehen, schlug Annemarie Probst (Grüne) vor. So könnten zum Beispiel einzelne Steinzeugplatten künstlerisch gestaltet werden.
Im Lauf der Diskussion wurde zudem vorgeschlagen, eine Seite für die Gestaltung mit Graffiti-Bildern freizugeben. Davon riet Heinhaus ab, weil dadurch der Tunnel dunkler und enger wirkt, was mit mehr Beleuchtung ausgeglichen werden müsse. Der Vorschlag, es bei einem einfachen Anstrich der Betonwände zu belassen, um sich für später Gestaltungsoptionen zu erhalten, fand wenig Anklang.
Bei drei Gegenstimmen entschied sich der Gemeinderat für eine Verkleidung mit glasierten Steinzeugplatten. Möglichkeiten der Gestaltung einzelner Elemente sollen dabei bestehen bleiben, betont wird die Notwendigkeit, dass es in der Unterführung möglichst hell sein soll.
Bei der Diskussion über die Wandgestaltung der Zugangsrampen kamen nur die Möglichkeiten einer farblichen Gestaltung des Sichtbetons sowie die Verkleidung
Wichtig ist, es muss vandalismussicher sein
Wie bleiben mehr Gestaltungsmöglichkeiten
mit Mauerwerk in die engere Wahl. Favorisierten mehrere Gemeinderäte zunächst den Sichtbeton, folgte der Rat bei seiner Entscheidung, eine Planung mit einer Mauerwerksverkleidung fortzusetzen, einem Argument von Klaus Nebe (FWG). Er hatte darauf hingewiesen, dass ein Verblendbauwerk mehr Gestaltungsmöglichkeiten lasse, was auch mit Blick auf Planungen für den Vorplatz wichtig sei. Sollte sich bei späteren Entscheidungen zeigen, dass doch Sichtbeton ausreicht, würde das dem Zuschussantrag nicht zuwiderlaufen, ergab Nebes Nachfrage beim Planer. In diesem Fall würde lediglich ein geringerer Zuschuss abgerufen als ursprünglich erwartet.