Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Radweg muss warten
Wegen Corona konnte ein wichtiger Termin zur Besichtigung in Neusäß nicht stattfinden. So soll es auf der ehemaligen Bahntrasse weitergehen
Wegen Corona konnte ein wichtiger Termin zur Besichtigung in Neusäß nicht stattfinden. So soll es auf der ehemaligen Weldenbahntrasse weitergehen.
Neusäß/Landkreis Augsburg Die Idee eines Radschnellwegs auf der ehemaligen Trasse der Weldenbahn in Neusäß wird nicht in Erfüllung gehen. Ein Grund hierfür ist laut Landratsamt das fehlende Verkehrsaufkommen von mindestens 2000 Radlern pro Tag. Dazu kommen Probleme beim Grunderwerb. Nach Rechtslage darf für Radwege nicht enteignet werden. Trotzdem soll sich auf der Strecke etwas tun.
Die Landkreispolitiker haben sich vor gut einem halben Jahr für ein Pilotprojekt auf dem Weldenbahnradweg in Neusäß entschieden. Hauptziel ist, dass mehr Menschen – ob im Alltag oder auf dem Weg zur Arbeit – auf den Drahtesel umsteigen. Mit Blick auf die Uniklinik und die Anbindung nach Augsburg sollte mit dem Landrat-Dr.-Frey-Radweg in Neusäß der Anfang gemacht werden. Im Umweltausschuss gab es für dieses Ziel große Einigkeit. Bei einem Ortstermin mit Experten waren genauere Absprachen geplant. Doch wegen Corona ist dieses für März angesetzte Treffen erst einmal vertagt worden.
Die Standards für eine „echte“Radschnellstrecke mit einer Breite von 6,5 Metern und einem abgetrennten Gehweg gelten in Neusäß wegen des erforderlichen Grunderwerbs als nicht realisierbar. Doch das Ziel eines schnelleren und möglichst kreuzungsfreien Radverkehrs sollte nach dem Wunsch der Kreisräte deswegen nicht aufgegeben werden. Der Weldenbahnradweg ist bisher 2,50 bis 3 Meter breit. Vor Kreuzungen wird er oft verschwenkt (zum Beispiel Am Eichenwald) und schmaler. Der Ausbau und der Rückbau der Verschwenkungen wurde für den Bereich in der Stadt Neusäß im Umwelt- und Energieausschuss vorgeschlagen. Für den weiteren Verlauf über Neusäß hinaus wurde auch die Marschroute vorgegeben: Der Bauausschuss soll bei anstehenden Projekten am „Weldenbahnradweg“an eine mögliche Verbreiterung auf mindestens drei Meter oder zukunftsweisend auf vier Meter Breite denken.
Im Zuge einer Befahrung von insgesamt sieben Routen im Landkreis Augsburg sollen sogenannte Radhauptnetzrouten empfohlen werden, heißt es vom Landratsamt. Hintergrund sei, dass trotz der Unrealisierbarkeit von Radschnellwegen etwas in Richtung durchgehende, schnelle und sichere Radwege im Landkreis getan werden soll. Auch diese Befahrung war aber bislang aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Folgende Strecken sollen untersucht werden (jeweils bis zur Stadtgrenze Augsburg):
● Weldenbahnradweg (WeldenAugsburg)
● Schwabmünchen-Bobingen-Augsburg
● (Bobingen)-Königsbrunn-Mering
● Nordendorf-Augsburg
● Gessertshausen-Augsburg
● Dinkelscherben-Augsburg
● Untermeitingen-Augsburg