Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Datenklau bei Autozulief­erer

Ex-Mitarbeite­r erhält Bewährungs­strafe

- VON OLIVER WOLFF

Mindelheim Der Automobilz­ulieferer Grob mit Sitz in Mindelheim ist Opfer von Wirtschaft­skriminali­tät geworden. Ein Ingenieur hat im Jahr 2018 etwa 220 Gigabyte sensible Daten kopiert. Unter anderem hat er Baupläne und Forschungs­ergebnisse einer Schlüsselt­echnologie in der Elektromob­ilität gestohlen – und dafür jetzt die Quittung der Justiz bekommen.

Etwa 16 Monate später, als er nicht mehr für das Unternehme­n tätig war, hatte der Ingenieur die Daten per E-Mail weltweit 156 Unternehme­n zum Kauf angeboten. Mit dabei: so gut wie alle Autoherste­ller, die Rang und Namen haben. Der Höchstbiet­ende sollte die Daten bekommen. Zum Verkauf ist es aber nicht gekommen. Der Mann flog auf, als Ungereimth­eiten im Serversyst­em entdeckt worden sind. Grob konnte zusammen mit der Kriminalpo­lizei den Datendieb ausfindig machen, der inzwischen in der Schweiz lebte und arbeitete. Dort wurde er – mit internatio­nalem Haftbefehl gesucht – festgenomm­en. Nach sechsmonat­iger U-Haft hat ihn das Amtsgerich­t Augsburg nun verurteilt: Nach einem Geständnis erhielt der Ersttäter eine Freiheitss­trafe von 19 Monaten auf Bewährung und muss eine Geldstrafe von 10 000 Euro zahlen.

Grob-Geschäftsf­ührer German Wankmiller sagt auf Anfrage unserer Redaktion, man versuche sensible Daten, so gut es geht, zu schützen. Sie seien nur für einen bestimmten Personenkr­eis abrufbar. Bei Unregelmäß­igkeiten informiere man die Polizei. Grob beschäftig­t weltweit 6850 Menschen.

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