Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wo in Augsburg Jobs verloren gingen
Bei Premium Aerotec in Augsburg sind rund 1000 Arbeitsplätze in Gefahr. Es wäre nicht der erste große Stellenabbau bei einem Traditionsunternehmen in der Region
Der Flugzeugteile-Hersteller Premium Aerotec will in Deutschland über einen Abbau von rund 2800 Stellen sprechen. In Augsburg geht es um rund 1000 Beschäftigte. Es wäre nicht der erste große Stellenabbau bei einer Firma mit klangvollem Namen im Raum Augsburg.
● Fujitsu Es war ein Tiefschlag für Hunderte Beschäftigte und den gesamten Wirtschaftsraum Augsburg: Bis September will der japanische IT-Konzern Fujitsu sein Werk in der Bürgermeister-Ulrich-Straße geschlossen haben und dann voraussichtlich schon zum Jahresende an den neuen Standort im Toni Park an der Rumplerstraße umgezogen sein. Dann sind dort aber nur noch 350 Menschen beschäftigt – statt der ursprünglich 1500 Mitarbeiter am alten Standort.
● Kuka Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka hat schon mehrfach verkündet, am Hauptsitz in Augsburg Stellen abbauen zu wollen. Zuletzt war vor gut einem Jahr von bis zu 350 Vollzeitstellen die Rede, die wegfallen sollen. Inzwischen hofft der Kuka-Chef Peter Mohnen trotz der derzeitigen Corona-Krise auf eine Aufbruchstimmung im Unternehmen. Und er strebt nach dem Arbeitsplatzabbau in der Vergangenheit an, „ohne größere personelle Einschnitte mit der Kuka-Mannschaft durch die Krise zu kommen“.
● Weltbild 2300 Weltbild-Mitarbeiter waren einmal in Augsburg beschäftigt. Jetzt sind es nur noch um die 300. Nach der Insolvenz im Januar 2014 übernahm die Düsseldorfer Droege Gruppe den Verlag. In einem Interview sagte WeltbildChef Christian Sailer: „Die Geschäftslage sieht gut aus.“
● Ledvance/Osram Es war eine Horrornachricht, die 2017 kurz Weihnachten verkündet wurde: Der Lampenhersteller Ledvance (früher Osram) will das Werk in Augsburg schließen. Eine Entscheidung, die Hunderte den Job kostete. In Spitzenzeiten waren 2000 Mitarbeiter in Augsburg beschäftigt, zuletzt arbeiteten dort aber noch 750 Beschäftigte.
● UPM Der finnische Papierkonzern UPM hat im Jahr 2016 150 seiner 440 Arbeitsplätze in Augsburg gestrichen. Das löste bei den Beschäftigten im Augsburger Werk einen Schock aus. Der Konzern, an den 2001 die frühere Augsburger Papierfabrik Haindl verkauft wurde, versprach sich von dem Schritt Kosteneinsparungen.
● Manroland Noch bevor es dem Papierkonzern schlecht ging, hatte die Branche der Druckmaschinen hart zu kämpfen. So musste der Augsburger Druckmaschinen-Hersteller Manroland 2014 (heute: Manroland Goss web systems) den Abbau von 250 Stellen bekannt geben, obwohl die Insolvenz im Jahr 2011 noch gar nicht so lange zurück lag. Jedoch zwang der umkämpfte Weltmarkt das Unternehmen zu Sparmaßnahmen.
● Wafa Für die Mitarbeiter des Augsburger Unternehmens Wafa gab es Ende 2015 eine betrübliche Nachricht: Das Unternehmen, das unter anderem Kühlergrills für Autos herstellt, gab bekannt, dass im Zuge des im Februar 2014 eingeleiteten Insolvenzverfahrens knapp die Hälfte der rund 330 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen muss. Als Käufer der Wafa wurden die Demmel Gruppe aus dem Allgäu, ein Zusammenschluss mittelständischer Familienunternehmen, sowie der
Schweizer Finanzinvestor Aetna Partners präsentiert. Die vergangenen Jahre war bei Wafa ein Auf und Ab: Erst ging es Wafa zwischenzeitlich wieder besser, dann hatte der Automobilzulieferer wieder finanzielle Sorgen. Anfang des Jahres sah sich Wafa auf einem guten Weg.
● Walter-Bau Die in Augsburg sitzende Walter Bau AG war eines der größten Bauunternehmen in Europa und hatte zu seinen Glanzzeiten etwa 50000 Mitarbeiter. Doch 2005 musste die Firma Insolvenz anmelden und schließen.
● AKS Die Augsburger KammgarnSpinnerei gehörte zu den Großen auf dem Markt. Das Unternehmen hatte vor dem Zweiten Weltkrieg 2400 Mitarbeiter und in den 1990erJahren noch 900. Mit der Konkurrenz aus den Billiglohnländern konnte das Unternehmen aber nicht mithalten: 2004 musste es schließen.