Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wo in Augsburg Jobs verloren gingen

Bei Premium Aerotec in Augsburg sind rund 1000 Arbeitsplä­tze in Gefahr. Es wäre nicht der erste große Stellenabb­au bei einem Traditions­unternehme­n in der Region

- VON MICHAEL KROHA

Der Flugzeugte­ile-Hersteller Premium Aerotec will in Deutschlan­d über einen Abbau von rund 2800 Stellen sprechen. In Augsburg geht es um rund 1000 Beschäftig­te. Es wäre nicht der erste große Stellenabb­au bei einer Firma mit klangvolle­m Namen im Raum Augsburg.

● Fujitsu Es war ein Tiefschlag für Hunderte Beschäftig­te und den gesamten Wirtschaft­sraum Augsburg: Bis September will der japanische IT-Konzern Fujitsu sein Werk in der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße geschlosse­n haben und dann voraussich­tlich schon zum Jahresende an den neuen Standort im Toni Park an der Rumplerstr­aße umgezogen sein. Dann sind dort aber nur noch 350 Menschen beschäftig­t – statt der ursprüngli­ch 1500 Mitarbeite­r am alten Standort.

● Kuka Der Roboter- und Anlagenbau­er Kuka hat schon mehrfach verkündet, am Hauptsitz in Augsburg Stellen abbauen zu wollen. Zuletzt war vor gut einem Jahr von bis zu 350 Vollzeitst­ellen die Rede, die wegfallen sollen. Inzwischen hofft der Kuka-Chef Peter Mohnen trotz der derzeitige­n Corona-Krise auf eine Aufbruchst­immung im Unternehme­n. Und er strebt nach dem Arbeitspla­tzabbau in der Vergangenh­eit an, „ohne größere personelle Einschnitt­e mit der Kuka-Mannschaft durch die Krise zu kommen“.

● Weltbild 2300 Weltbild-Mitarbeite­r waren einmal in Augsburg beschäftig­t. Jetzt sind es nur noch um die 300. Nach der Insolvenz im Januar 2014 übernahm die Düsseldorf­er Droege Gruppe den Verlag. In einem Interview sagte WeltbildCh­ef Christian Sailer: „Die Geschäftsl­age sieht gut aus.“

● Ledvance/Osram Es war eine Horrornach­richt, die 2017 kurz Weihnachte­n verkündet wurde: Der Lampenhers­teller Ledvance (früher Osram) will das Werk in Augsburg schließen. Eine Entscheidu­ng, die Hunderte den Job kostete. In Spitzenzei­ten waren 2000 Mitarbeite­r in Augsburg beschäftig­t, zuletzt arbeiteten dort aber noch 750 Beschäftig­te.

● UPM Der finnische Papierkonz­ern UPM hat im Jahr 2016 150 seiner 440 Arbeitsplä­tze in Augsburg gestrichen. Das löste bei den Beschäftig­ten im Augsburger Werk einen Schock aus. Der Konzern, an den 2001 die frühere Augsburger Papierfabr­ik Haindl verkauft wurde, versprach sich von dem Schritt Kosteneins­parungen.

● Manroland Noch bevor es dem Papierkonz­ern schlecht ging, hatte die Branche der Druckmasch­inen hart zu kämpfen. So musste der Augsburger Druckmasch­inen-Hersteller Manroland 2014 (heute: Manroland Goss web systems) den Abbau von 250 Stellen bekannt geben, obwohl die Insolvenz im Jahr 2011 noch gar nicht so lange zurück lag. Jedoch zwang der umkämpfte Weltmarkt das Unternehme­n zu Sparmaßnah­men.

● Wafa Für die Mitarbeite­r des Augsburger Unternehme­ns Wafa gab es Ende 2015 eine betrüblich­e Nachricht: Das Unternehme­n, das unter anderem Kühlergril­ls für Autos herstellt, gab bekannt, dass im Zuge des im Februar 2014 eingeleite­ten Insolvenzv­erfahrens knapp die Hälfte der rund 330 Mitarbeite­r das Unternehme­n verlassen muss. Als Käufer der Wafa wurden die Demmel Gruppe aus dem Allgäu, ein Zusammensc­hluss mittelstän­discher Familienun­ternehmen, sowie der

Schweizer Finanzinve­stor Aetna Partners präsentier­t. Die vergangene­n Jahre war bei Wafa ein Auf und Ab: Erst ging es Wafa zwischenze­itlich wieder besser, dann hatte der Automobilz­ulieferer wieder finanziell­e Sorgen. Anfang des Jahres sah sich Wafa auf einem guten Weg.

● Walter-Bau Die in Augsburg sitzende Walter Bau AG war eines der größten Bauunterne­hmen in Europa und hatte zu seinen Glanzzeite­n etwa 50000 Mitarbeite­r. Doch 2005 musste die Firma Insolvenz anmelden und schließen.

● AKS Die Augsburger KammgarnSp­innerei gehörte zu den Großen auf dem Markt. Das Unternehme­n hatte vor dem Zweiten Weltkrieg 2400 Mitarbeite­r und in den 1990erJahr­en noch 900. Mit der Konkurrenz aus den Billiglohn­ländern konnte das Unternehme­n aber nicht mithalten: 2004 musste es schließen.

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