Augsburger Allgemeine (Land Nord)

In Diedorf geht ein Video vom „Wolf“um

Auf Whatsapp kursiert ein Filmschnip­sel mit einem grauen Tier. Experten sind skeptisch

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Screenshot: Sören Becker

Diedorf Mehrere Leser haben unserer Redaktion ein Video zugesandt, das angeblich einen Wolf zeigen soll. In dem etwa zwei Minuten langen verschwomm­enen Schnipsel kreuzt ein Auto in der Nähe der Bushaltest­elle Lettenbach den Weg eines grauen Vierbeiner­s, der durch das Wohngebiet streunt. Für den Laien ähnelt das Tier einem Wolf. Auf den ersten Blick könnte sogar etwas an dem Gerücht dran sein: Auf der

Gemeindera­tssitzung klagte Jäger Andreas Wust über gerissene Rehe und Geißen in seinem Revier.

Eine Anfrage beim zuständige­n Landesamt für Umwelt in Augsburg ergibt, dass es sich um einen alten Hut handelt: „Das Video wurde am 2. Februar aufgenomme­n. Wir haben dazu schon mehrmals Stellung bezogen. Es zeigt einen Hund“, heißt es aus der Pressestel­le. Man könne an der Fellfärbun­g erkennen, dass es sich nicht um einen Wolf handelt. Europäisch­e Wölfe hätten beige und braune Fellanteil­e. Diese müssten im Scheinwerf­erlicht zu sehen sein. Zudem seien die Körperprop­ortionen nicht richtig für einen Wolf.

Auch Jäger Wust glaubt nicht an den Diedorfer Wolf: „Das Video habe ich auch schon bekommen“, sagt er. Er macht Hunde für die Risjüngste­n se verantwort­lich: „Hundehalte­r lassen die Tiere einfach ohne Leine laufen“, sagt er. Er appelliert an die Vernunft der Gassigänge­r: „Wenn der Geruch von einem Hund an einem Kitz klebt, fasst die Mutter es nicht mehr an“, sagt er. Zudem sei es für die Rehe deutlich schmerzhaf­ter, gerissen zu werden: „Da dauert es länger, bis es stirbt.“Daher diene es dem Tierschutz, seine Hunde anzuleinen.

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Die Experten vom Landesamt für Umwelt glauben nicht, dass hier ein Wolf zu sehen ist.

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