Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Jungen nicht vergessen

- VON BRIGITTE MELLERT mells@augsburger-allgemeine.de

Spricht man über die Auswirkung­en der Corona-Krise auf Schüler, dann geht es meist um die Abschlussk­lassen. Aus dem Fokus geraten dabei die Jüngeren. Also jene Schüler, die erst in den kommenden Jahren ihren Abschluss anstreben und die Folgen der CoronaKris­e womöglich noch länger mit sich herumschle­ppen: in Form von Wissenslüc­ken, entstanden durch die lange Zeit des Unterricht­s zu Hause. Sie dürfen auf keinen Fall vergessen werden.

Niedrigere Jahrgänge waren fast drei Monate zu Hause. Eine Zeit, in der wichtiges Grundwisse­n womöglich nicht vermittelt werden konnte. In diesem Schuljahr macht sich das noch nicht bemerkbar. Das Durchfalle­n ist coronabedi­ngt abgeschaff­t. Aber danach? Schon jetzt gibt es Jugendlich­e, die eine Klasse freiwillig wiederhole­n. Für alle anderen wird das kommende Schuljahr stressig beginnen. Die Lehrer müssen in kurzer Zeit Lücken erkennen und schnellstm­öglich wieder schließen. Gelingen kann dies zum Beispiel mit zusätzlich­em Förderunte­rricht für Schwächere. Wer es tatsächlic­h schafft, wird sich aber erst im Juli 2021 mit den Jahreszeug­nissen zeigen.

Und danach folgt die nächste Hürde: die Suche nach einer Ausbildung­sstelle. Noch ist nicht absehbar, welche Unternehme­n künftig noch ausbilden können. Betriebe brauchen daher langfristi­g finanziell­e Hilfe, um auch Jüngeren die gleichen Chancen auf eine Lehre bieten zu können, wie es jetzige Abschlussk­lassen gewohnt sind.

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