Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gerechtigk­eit und gleiche Chancen

Eine Hälfte Frauen, eine Hälfte Männer. So ungefähr sind die Menschen verteilt. Trotzdem ist nicht alles gleich aufgeteilt, etwa im Beruf und beim Geld. Das soll sich ändern

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Boah, das ist voll ungerecht! Manchmal muss man sich einfach ärgern. Zum Beispiel, weil man das Gefühl hat, andere werden besser behandelt als man selbst. Und zwar nicht, weil man etwas nicht gut kann. Sondern zum Beispiel, weil man ein Mädchen ist oder etwa einen ausländisc­hen Namen trägt. Dabei steht es in Deutschlan­d sogar im Gesetz, dass Menschen gleich behandelt werden müssen: egal welches Geschlecht sie haben oder etwa, ob sie aus einer reichen oder armen Familie kommen.

In Wirklichke­it klappt diese Gleichstel­lung oft nicht. Hier sind einige Beispiele, wo es nicht so gut läuft:

● Beruf Wenn Menschen im Job immer wichtigere Aufgaben übernehmen, heißt das: Karriere machen. Vergleicht man aber zum Beispiel die größten Firmen in Deutschlan­d, sieht man: Chefs sind da fast immer Männer und nur selten Frauen. Fachleute meinen, Frauen hätten oft mehr Probleme, Karriere zu machen. Das kann daran liegen, dass Männer lieber andere Männer unterstütz­en und Frauen weniger zutrauen. Noch ein

Grund kann sein: Frauen unterbrech­en den Job eine Zeit, um sich etwa um ihre Kinder zu kümmern. Das alles führt auch dazu, dass Frauen bei uns insgesamt weniger Geld verdienen als Männer.

● Sorgearbei­t Sich um die Kinder und den Haushalt kümmern oder etwa in der Gemeinde-Bücherei helfen – solche wichtigen Aufgaben übernehmen Frauen häufiger als Männer. Allerdings wird diese Sorgearbei­t nicht bezahlt. Zudem arbeiten in bestimmten Berufen mehr Frauen als Männer, etwa in Pflegeheim­en oder Kindergärt­en. Solche Jobs sind aber meist schlechter bezahlt.

● Gesetze Damit es mit der Gleichstel­lung künftig besser klappt, hat die Regierung am Mittwoch einen Plan vorgelegt. Dazu gehört zum Beispiel, neue Gesetze zu überprüfen: Helfen sie auch dabei, dass Menschen gleich behandelt werden? Ein Ziel ist etwa, dass mehr Frauen Chefs werden. Ein anderes, dass Männer und Frauen die SorgeArbei­t gerechter aufteilen. Es bleibe aber noch viel zu tun, sagte die zuständige Familienmi­nisterin Franziska Giffey nun.

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Foto: Britta Pedersen, dpa Die Politikeri­n Franziska Giffey meint, es müsse mehr dafür getan werden, dass Frauen und Männer gleich behandelt werden.
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