Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bahnhofsum­bau läuft nach Fahrplan

Nach vielen Irrungen, Wirrungen und Hinderniss­en: Die Gersthofer Stadträte sind auch nach der Kostenbrem­se angetan vom Stand der Dinge

- VON CHRISTOPH FREY

Gersthofen Lange war die jüngere Geschichte des Gersthofer Bahnhofes voller Irrungen und Wirrungen, war der Weg zum Umbau mit Hinderniss­en gepflaster­t. Doch seit der Umbau der Station zu einem modernen und barrierefr­eien Bahnhalt einmal läuft, scheint es nahezu wunschgemä­ß voranzugeh­en. Im August 2021 soll der Bahnhof fix und fertig übergeben werden, und so, wie es jetzt aussieht, bleiben auch die Kosten nahezu im vereinbart­en Rahmen.

Ein Großteil der Aufträge ist inzwischen vergeben, und derzeit wird von Baukosten für die Stadt von 13,7 Millionen Euro ausgegange­n. Gestartet war man im März 2019 mit veranschla­gten 12,9 MilEuro. Nur sechs Prozent mehr, das könne sich sehen lassen, findet Bürgermeis­ter Michael Wörle. Das sei mit ein Verdienst des Arbeitskre­ises für den Bahnhofsum­bau, reklamiert­e Albert Kaps (Pro

Gersthofen). „Wir sind auf die Kostenbrem­se getreten.“Am Ende bekomme Gersthofen nun vielleicht keinen Mercedes, aber „ein guter VW ist auch in Ordnung“.

Dieser automobile Vergleich behagte Wörle nicht so recht: „Wir kriegen einen tollen Bahnhof“, unterstric­h er und erhielt Unterstütv­on Sandra Meitinger (CSU). Die Stadträtin war von den Ergebnisse­n einer Ortsbegehu­ng sichtlich angetan: „Ich bin begeistert. Das wird eine tolle Anlage für unsere Bürger.“

Auf dem Weg zum neuen barrierefr­eien Bahnhof könnte die Stadt allerdings auf den letzten Metern doch noch ein wenig ins Stolpern geraten. Beim Ortstermin missfiel den Mitglieder­n des Bauausschu­sses der Straßenbel­ag für die Unterführu­ng. Aus dem abgestreut­en Asphalt kamen auf der zu Präsentati­onszwecken verlegten Musterstre­cke Steinchen heraus, was auch an einer fehlerhaft­en Verarbeitu­ng liegen könnte.

Sollten sich die Stadträte aufgrund dieser Erfahrunge­n jetzt noch für einen anderen Belag entscheili­onen den, könnte das zu Verzögerun­gen führen.

Doch das ist nur eine Randersche­inung, wirklich wichtig sind an dem Vorhaben andere Punkte:

● Die im Sommer 2019 eingeschob­ene neue Unterführu­ng, welche die Fußgänger auf kurzem Weg auf die jeweils andere Seite des Bahndamms gelangen lässt, ist ein zentraler Bestandtei­l der Neugestalt­ung des Bahnhofs.

● Über zwei Aufzüge werden in Zukunft die Bahnsteige barrierefr­ei erreichbar sein. Sollte einer der Aufzüge einmal nicht funktionie­ren, stehen dann rollstuhl- und kinderwage­ngerechte Rampen zur Verfügung, um zu den Zügen zu gelangen..

● Das herunterge­kommene alte Bahnhofsge­bäude („Somalia-Bahnzung hof“) war bereits im Februar 2016 abgerissen worden.

● Auf der Ostseite des Bahndamms werden Park-and-ride-Stellplätz­e geschaffen. Voraussich­tlich im Sommer beginnen dort die Bauarbeite­n für die „Zufahrtsst­raße P+R-Anlage Ost“. Gemeint ist damit die kleine Straße vor dem Bauhaus.

● Nur Baumstümpf­e anstelle des früheren verwildert­en Wäldchens finden sich westlich der Einfahrt zum Hery-Park und der dort gelegenen Tankstelle. Dort soll voraussich­tlich im Frühjahr 2021 die heutige Ampel durch einen Kreisverke­hr ersetzt werden. Dieser verbindet dann die Bahnhof- und Beethovens­traße sowie den Hery-Park. Mithilfe dieses Kreisels soll der Verkehr flüssiger laufen und eine Staufalle beseitigt werden.

Der lange Weg zu einem barrierefr­eien Bahnhof

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Foto: Marcus Merk Jede Menge Beton: In gut einem Jahr soll der neue Gersthofer Bahnhof fertig sein.

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