Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Venedig, die Farbe Rot und große Künstler
Anna Fusek gastiert zusammen mit Gianluca Geremia in Mertingen
Mertingen Der Kulturkreis Mertingen versucht, trotz der Corona-Zeiten die Konzerte wieder aufleben zu lassen. Unter dem Titel „Scharlachrotes Venedig“gibt es am Sonntag, 19. Juli, ab 17 Uhr in der Mertinger Kirche St. Martin ein Wiederhören mit Anna Fusek. Die Künstlerin ist Meisterin auf mehreren Instrumenten – Flöte, Geige, Klavier. Sie spielt weltweit mit berühmten Orchestern und tritt auch solistisch auf.
Nach Mertingen kommt sie mit Gianluca Geremia, einem Mitglied des Venice Baroque Orchestra. Die beiden vielfach ausgezeichneten Musiker spielen ein Konzert, in dem sie mit ihrer der Instrumentenkombination Barockgeige, Barockflöten, Theorbe und Laute drei Jahrhunderte venezianischer Musik vom 15. bis 17. Jahrhundert erkunden. Kompositionen von Gioseffo Zarlino, Cipriano de Rore, Dario Castello, Claudio Monteverdi, Tomaso Albinoni, Benedetto Marcello und anderen kommen zu Gehör.
Venedig war bis zur Entdeckung Amerikas eine bedeutende Handelsund Seemacht. Im Laufe des 15.
Jahrhunderts entfaltete Venedig seine herausragende Stellung in allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens. Nach der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Indien 1492 verloren die von Venedig beherrschten Handelswege an Bedeutung. 1797 eroberte Napoleon Venedig, der letzte Doge musste abdanken. Die Stadt gehörte in Folge zu Italien, dann wieder zu Österreich. 1866 schloss sich Venedig dem geeinten Italien an. Von der Flagge der Serenissima Repubblica über adlige Patriziergewänder bis zu den Werken der Meister der venezianischen Malerei ist Rot ein wiederkehrendes Motiv. Das „venezianische Rot“hat nicht nur die ästhetischen Werte bildender Kunst, sondern auch die der Musik beeinflusst und ihr somit ihren unverwechselbaren Charakter verliehen.
OInfo Das Konzert kann nur von angemeldeten Zuhörern besucht werden, Anmeldung unter Telefon 09078/960018 bei der Gemeinde Mertingen. Die Besucher werden um Spenden gebeten.