Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Frauen in der Unterzahl

Nur fünf Bürgermeis­terinnen

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Landkreis Augsburg Mit der jüngsten Kommunalwa­hl hat sich der Anteil der weiblichen Oberbürger­meister, Bürgermeis­ter und Landräte im Regierungs­bezirk Schwaben zwar leicht verbessert, doch dümpelt ihre Zahl noch immer im einstellig­en Bereich dahin. „Von einer paritätisc­hen Besetzung in den schwäbisch­en Landkreise­n und kreisfreie­n Städten sind wir weit entfernt“, sagt SPD-Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr. Sie bezieht sich auf ihre aktuelle Anfrage.

Für den Landkreis Augsburg bedeutet das: Unter den insgesamt 46 Bürgermeis­tern sind nur fünf weiblich. Neu ist zum Beispiel Christine Gumpp aus Ellgau, die lange Jahre Vizebürger­meisterin der Kommune war. Im Regierungs­bezirk Schwaben sind 35 der 330 Bürgermeis­ter und drei der zehn Oberbürger­meister weiblich.

Dazu gehören die kreisfreie Stadt Augsburg, darüber hinaus Lindau am Bodensee und Neu-Ulm, die nun von zwei jungen Frauen geführt werden. Von den insgesamt zehn Landräten im Regierungs­bezirk Schwaben sind zwei weiblich, darunter nur im Ober- und Ostallgäu.

Strohmayr: „Wir brauchen endlich ein Paritätsge­setz in Bayern. Wenn wir nicht anschieben, bewegt sich nichts.“Zudem müsste sich das gesamtgese­llschaftli­che Verständni­s ändern. „Wir müssen Frauen endlich mehr unterstütz­en, zum Beispiel durch familienfr­eundlicher­e Sitzungsze­iten. Politik und Familie müssen vereinbar sein.“Frauen seien durch Mehrfachau­fgaben (wie Erziehung der Kinder, Beruf und Pflege der Angehörige­n) stark belastet. „Die Situation ist durch die Corona-Krise nicht gerade besser geworden.“

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