Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine Lanze für die Motorradfahrer
Zum Bericht „Im Landkreis sind immer mehr Motorräder unterwegs“(7. Juli) Nur weil es noch nie so viele zugelassene Motorräder (20397 im Landkreis Augsburg) gab, heißt das nicht, dass mehr gefahren wird – ganz im Gegenteil.
Die Motorradszene hat kaum Nachwuchs, die Zahl der Führerscheinneulinge für „Klasse A“sinkt seit Jahren, was jede Fahrschule bestätigen wird. Der Zuwachs an zugelassenen Motorrädern resultiert aus der vor Corona guten wirtschaftlichen Lage, in der sich Enthusiasten weitere Maschinen zugelegt haben. Diese werden gehegt und gesammelt, aber viele davon oft kaum bewegt. Dass bei den meisten Unfällen mit Motorradfahrern diese verletzt werden, liegt natürlich auf der Hand, das Hobby ist nicht ungefährlich. Aber das nehmen wir Biker in Kauf, und es ist in erster Linie unser Problem. Wobei die Zahl der Verletzten und Getöteten niedrig und eher rückläufig ist.
Weiter ist zu erwähnen, dass selbst die aktuellen Rasenmäher der Premium-Hersteller locker 95 bis 100 db A (vom Billigmäher aus dem Discounter will ich gar nicht reden) erreichen, was einem ausgewachsenen Motorrad mit sehr viel Leistung entspricht – nur wird der Rasenmäher an Ort und Stelle benutzt und könnte gut durch einen elektrisch betriebenen ersetzt werden. Für Reisende wie Motorradfahrer sieht es da schon anders aus. Wir wollen nicht fünf Stunden Kaffee trinken – wenn zehn bis 20 Biker an einer „E-Tanke“gleichzeitig Strom ziehen, bricht das Netz schnell zusammen.
Thomas Paul, Gachenbach
»
Wir freuen uns über jede Zuschrift, die sich mit der Zeitung und ihrem Inhalt auseinandersetzt. Die Einsender vertreten ihre eigene Meinung. Kürzungen bleiben in jedem Fall vorbehalten.