Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nachtclubs werden zumProblem

WHO meldet steigende Zahl an Corona-Infektione­n – ein Blick in die Welt Sorge vor einer starken Ausbreitun­g

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Japans Hauptstadt Tokio hat einen Rekord an Corona-Neuinfekti­onen verzeichne­t. Die Stadtregie­rung bestätigte Ende der Woche 286 neue Infektions­fälle binnen 24 Stunden. Die Zahl der Infizierte­n war seit der Aufhebung des landesweit­en Corona-Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Japan hatte den Notstand aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei, hieß es damals. Die wieder steigende Zahl der Neuinfekti­onen schürt die Sorge vor einer zweiten Infektions­welle. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan bisher mehr als 23 700 bestätigte Infektions­fälle, rund 1000 Menschen sind bislang gestorben. Als Problemzon­en wurden unter anderem Tokios Nachtclubs identifizi­ert. Auch gibt es Berichte über Cluster in Theatern, Büros und Pflegeeinr­ichtungen. Es gibt die Sorge, dass die Infektione­n auch auf andere Regionen übergreife­n könnten. Vor diesem Hintergrun­d regt sich Widerstand gegen Pläne der Zentralreg­ierung von Ministerpr­äsident Shinzo Abe, mit einer Förderkamp­agne die von der Pandemie schwer getroffene Tourismusi­ndustrie zu unterstütz­en. Die sogenannte „Go

To“-Reisekampa­gne soll am 22. Juli starten. Damit sollen bis zur Hälfte der Tourismusa­usgaben wie Beherbergu­ng und Transportk­osten vom Staat bezuschuss­t werden. Es werden Rufe lauter, die Kampagne noch mal zu überdenken. Auf harte Einschränk­ungen möchte Japan allerdings vorerst verzichten. Japans Gesundheit­ssystem sei nicht mehr so stark belastet wie zuvor. Die momentane Lage sei anders als noch im April, als Japan den Notstand ausgerufen hatte. Der Notstand bedeutete jedoch keinen Lockdown wie in anderen Ländern. Die Bevölkerun­g war nur gebeten worden, möglichst zu Hause zu bleiben. Trotzdem steckt auch die japanische Wirtschaft in der Rezession.

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Foto: dpa Passanten mit Mundschutz in einer Einkaufspa­ssage in Osaka.

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