Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Maske wird zur Pflicht
Nach harten Monaten regiert Vorsicht
Zuletzt hatten ungezügelte SaufPartys von Urlaubern ohne Maske und Abstand auf Mallorca für Schlagzeilen gesorgt. Dabei gilt Spanien nicht als Risikogebiet. Doch das Land ist vorsichtig: Wie nur wenige Länder in Europa hat es unter der Corona-Krise gelitten. 28400 Menschen sind an den Folgen des Virus gestorben. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens waren massiv. Spanien erließ eine strenge Ausgangssperre. Die wird auch jetzt aktiviert, sobald es neue Hotspots gibt. In Katalonien etwa gilt eine Quarantäne-Regelung. Die wurde zwar eigentlich von einem Gericht als unverhältnismäßig beurteilt und ist gekippt worden – doch der Regionalpräsident
Quim Torra weigert sich, die Ausgangssperre aufzuheben. In Mallorca reagierte man mit einer weitreichenden Maskenpflicht auch im Freien. Das Tragen einer Maske über Mund und Nase ist praktisch überall außerhalb der eigenen vier Wände Pflicht, auch dann, wenn der Sicherheitsabstand zu anderen Personen gewahrt werden kann. Auch andere spanische Regionen bereiten eine solche Maskenpflicht vor. Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, riskiert demnach ein Bußgeld von 100 Euro. Nach der Zwangsschließung von Lokalen am „Ballermann“in Folge von Partys ohne Maske und Sicherheitsabstand wacht die Polizei der spanischen Urlaubsinsel nun über die Einhaltung. Doch nicht nur die vielen Toten, auch der brutale Wirtschaftseinbruch haben Spanien bis ins Mark erschüttert. Fünf Jahre lang hatte sich das Land ökonomisch nach vorne gearbeitet, nun bricht vor allem die Nachfrage im Inland stark ein. Die für Spanien so wichtige Tourismusbranche kämpft ums Überleben. Hilfspakete der Regierung können das längst nicht auffangen.