Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tausende Gräber ausgehoben
Die Zahl steigt und steigt
In Afrika sind inzwischen eine halbe Million Corona-Fälle verzeichnet worden. Zudem seien fast 12000 Menschen gestorben. Die meisten aller Fälle sind laut WHO in Südafrika registriert worden: Alleine in dem Land am Kap der guten Hoffnung gibt es mehr als 300000 Infizierte – Tendenz steigend. Präsident Cyril Ramaphosa hat deshalb eine erneute Verschärfung der CoronaRestriktionen angekündigt. Neben einer Ausgangssperre zwischen 21 und 4 Uhr sehen sie eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit sowie die erneute Einführung eines Alkoholbanns vor. Der nationale Ausnahmezustand („State of Disaster“) wird bis zum 12. August verlängert. „Wir verzeichnen nun weit über 12 000 Fälle pro Tag“, sagte er in einer Ansprache an die Nation. Viele Südafrikaner würden wegen der bisherigen Lockerungen nachlässig in ihrem Verhalten. Steigende Arbeitslosigkeit und Hunger lassen den Rückhalt für die Regierung bröckeln. Besonders hart trifft es den Norden des Landes: Südafrikas Wirtschaftszentrum um Johannesburg bereitet bereits Zehntausende Gräber vor. Die Gauteng-Provinz – zu der neben Johannesburg auch noch die Hauptstadt Pretoria gehört – wolle auf plötzlichen Bedarf reagieren können, sagte der regionale Gesundheitsminister Bandile Masuku. Es sei eine unangenehme Aufgabe. Auch in anderen Kommunen würden Plätze gesucht und Land angekauft. Auch die Westkap-Provinz um Kapstadt kämpft mit hohen Infektionszahlen. Auch in anderen afrikanischen Staaten wird Corona zum wachsenden Problem: Algerien, Ägypten, Ghana und Nigeria verzeichnen hohe Zahlen. In 22 Ländern haben sich die Fälle im vergangenen Monat mehr als verdoppelt. Das Coronavirus erreichte Afrika relativ spät und verbreitete sich dort zunächst recht langsam.