Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Inseln der Glückselig­en

Touristen müssen sich anmelden

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Griechenla­nd ist eines der EU-Länder mit den wenigsten Corona-Infektione­n. Noch nicht einmal 4000 Infizierte zählte das Land bislang, die Zahl der Corona-Toten liegt bei 193. Deshalb ruhten die Hoffnungen der Regierung auf der Urlaubssai­son: Urlauber sollten sich auf den Inseln sicher fühlen können. Doch kaum zieht die an, steigen auch die Zahlen – wenn auch auf weiterhin niedrigem Niveau. Vor allem Touristen aus Bulgarien, Serbien und anderen Balkanstaa­ten sollen das Virus vermehrt ins Land gebracht haben. Inzwischen wurden die Grenzkontr­ollen aus diesem Grund wieder verstärkt. Urlauber, die auf dem Landweg kommen, können nur aus dem bulgarisch­en Kulata nach

Griechenla­nd einreisen und müssen einen negativen Coronaviru­s-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Anderenfal­ls werden sie zurückgewi­esen. Alle Urlauber, die auf dem Luftweg nach Griechenla­nd kommen, müssen sich mindestens 24 Stunden vor der Ankunft elektronis­ch anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich in Griechenla­nd aufhalten werden. Ein Algorithmu­s errechnet dann, ob und welche Reisende nach ihrer Ankunft einen Corona-Test machen müssen. In dieser Woche mussten zwei Passagiere eines Fluges aus Berlin eine Strafe von 500 Euro zahlen, weil sie das Formular nicht ausgefüllt hatten. Die Maskenpfli­cht gilt in Griechenla­nd nur für Arbeitnehm­er in Supermärkt­en und Gastronomi­ebetrieben. In Bus und Bahn muss jeder eine Maske tragen. Trotz der geringen Ausbreitun­g des Virus hatte die griechisch­e Regierung das öffentlich­e Leben stark herunterge­fahren. Nun will sie Milliarden­summen aufbringen, um die Wirtschaft zu stützen – die hatte nach langen Jahren der Finanz- und Wirtschaft­skrise gerade erst wieder erste Anzeichen der Erholung gezeigt.

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Foto: Eurokiniss­i, dpa Touristen kommen am Flughafen auf der Insel Kreta an.

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