Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wildbret auf dem Speiseplan
Nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind es die verstörenden Bilder aus Großschlachtereien und Massentierhaltungsbetrieben, die die Verbraucher beim Thema Fleisch sensibilisiert haben. Wer dennoch nicht auf Steak, Medaillons oder Braten verzichten will, greift gerne auf regionale Angebote zurück. Eines der hochwertigsten Produkte ist zweifellos Wildbret, also das Fleisch von Reh, Hirsch oder Wildschwein.
Dass die Vermarktung trotz der hohen Qualität noch immer kein Selbstläufer ist, hat einen einfachen Grund. Viele Verbraucher sind nach wie vor der Meinung, sie müssten ganze Tiere kaufen und dann selbst zerlegen. Das hat sich grundlegend geändert. Jäger bieten inzwischen küchenfertig portionierte Stücke an und in vielen Wildbret-Kochbüchern finden sich schmackhafte Rezepte. Die Annahme, Wildbret gehöre nur im Herbst oder Winter auf den Speiseplan, ist längst überholt. Wild auf dem Grill ist auch im Sommer für Feinschmecker ein Geheimtipp.
Fakt bleibt aber auch, dass die Absatzmöglichkeiten regional sehr unterschiedlich sind. Deshalb rührt das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mittlerweile in einer Social-Media-Kampagne die Werbetrommel für einen Ausbau der Direktvermarktung. Ein Aufschwung bei der Nachfrage nach regionalen Produkten ist vielerorts unverkennbar. Und jeder Jäger ist zufrieden, wenn er den Wunsch der Kunden nach einem natürlichen Lebensmittel erfüllen kann.