Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mick auf dem Podium
Zweimal Dritter in der Formel 2
Budapest Zwei Rennen binnen 20 Stunden, zweimal mit Schampus auf dem Podium in der Puszta: Mick Schumacher kommt in der Formel 2 richtig in Fahrt. „Das Team hat einen großartigen Job gemacht, das Auto war fantastisch zu fahren“, schwärmte der Sohn von Formel1-Rekordweltmeister Michael Schumacher nach dem Sprintrennen am Sonntag. Wie schon beim Hauptrennen am frühen Abend zuvor schaffte es Mick Schumacher auch bei der kürzeren Rundenhatz (28) auf dem knapp 4,4 Kilometer langen Kurs bei Budapest nach den Starträngen fünf und sechs dank einiger starker Überholmanöver auf den dritten Platz. Für Mick Schumacher waren es die ersten Podestplätze seit seinem Sieg vor knapp einem Jahr – in Budapest. „Es sieht so aus, dass es immer hier passiert“, meinte er: „Das war auch schon in der Formel 3 so.“Auch seinem Vater lag der Kurs: Sieben Mal holte Michael Schumacher in seiner Formel-1-Karriere dort die Pole Position, vier seiner 91 Grand-Prix-Siege feierte der mittlerweile 51-Jährige auf dem Hungaroring. Zum Sieg wie im August 2019 beim Sprintrennen reichte es für Mick Schumacher diesmal allerdings nicht. nicht mehr richtig auf die Füße gekommen. Aber immerhin macht er weiter. Schürrle dagegen schmeißt hin. Haut ab und lässt uns mit unserer Erinnerung allein zurück.
Na ja, irgendwie war er ja vorher schon weg. Beim FC Chelsea, beim VfL Wolfsburg, bei Borussia Dortmund – überall eine Enttäuschung. Wie wär’s dann mal mit ein bisschen Mittelklasse gewesen? Zurück nach Mainz vielleicht, dorthin wo alles so zauberhaft begann. Zu fein, der Herr? Viele Amateurkicker, die mit 29 die Schuhe an den Nagel hängen müssen, weil Knie und Hüften knirschen, schütteln den Kopf über Schürrle. Sie wissen aber auch nicht, wie es ist, auf dem höchsten Fußball-Gipfel zu stehen und wieder herunter zu müssen. An anderer Stelle einen neuen Anlauf zu nehmen, den alten Gipfelsturm schwer im Gepäck, und zu scheitern. Und wieder anzulaufen und wieder hängen zu bleiben. Nur über den Fußball definiert zu werden, aber nicht spielen zu können. An sich zu zweifeln und irgendwann zu verzweifeln. Die Millionengehälter sind für vieles gut, der Seele helfen sie nicht. Die meisten Spieler fühlen sich im Profifußball wohl, einige leiden still und erzählen nach ihrer Karriere davon.
Andere, wie André Schürrle, nehmen den Seitenausgang. Man sollte sie gehen lassen.