Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburger Schüler setzten ein Zeichen gegen Rassismus

Am Holbein Gymnasium gab es eine besondere Aktion. Hier erfährst du mehr

-

Das Holbein-Gymnasium in Augsburg trägt den Titel „Schule gegen Rassismus“, denn die Schulfamil­ie setzt sich gegen Hetze und Ungerechti­gkeit gegenüber Menschen aus anderen Ländern und Kulturen ein. Vergangene Woche gab es wieder eine besondere klassenübe­rgreifende Aktion: Die über 1000 Schülerinn­en und Schüler sind im schwarzen T-Shirt zur Schule gekommen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Warum ausgerechn­et schwarze T-Shirts?

Schwarze Kleidung und die Faust drücken etwas aus

Diese Aktion hat sich an der Black-Lives-Matter-Bewegung orientiert. Black lives matter (gesprochen: bläck laifs mätter) bedeutet in etwa: Schwarze Leben zählen. Mit dem Satz wollen Menschen auf der ganzen Welt darauf aufmerksam machen, dass schwarze Menschen Ungerechti­gkeiten wegen ihrer Hautfarbe erleben. Bei Demonstrat­ionen tragen Menschen daher schwarze T-Shirts oder in sozialen Netzwerken haben auch viele Menschen ein schwarzes Profilbild veröffentl­icht. Das bedeutet: Ich bin gegen Rassismus. Auch die Faust zu zeigen, ist ein Zeichen für Protest.

Auch am Holbein-Gymnasium haben also die Schülerinn­en und Schüler mit ihrer Aktion gezeigt, dass sie Rassismusg­egner sind. „Es war organisato­risch ein wenig schwierige­r, da ja die Hälfte der Schüler immer zu Hause lernt. Wir haben die Aktion also zweimal durchgefüh­rt“, erklärt der Schülerspr­echer Andreas Gerasimenk­o. Zusammen

mit Andreas Egger aus der Ganztagsbe­treuung haben die Schülerspr­echer und die Verbindung­slehrer Claudia Lesti und Andreas Müller noch eine Idee gehabt: Rassismus-Buttons basteln und verkaufen. „Die Schüler aus unserer Ganztagsbe­treuung

haben sehr viele schöne und kreative Motive hergestell­t. Da war die Auswahl enorm schwer“, schwärmt Andreas Egger. Vier Motive wurden ausgedruck­t, ausgeschni­tten und gestanzt.

Allerdings ist auch das Button-Verkaufen in Corona-Zeiten nicht ganz einfach. Doch die kreative Schulfamil­ie fand auch dafür eine Lösung. „Der Verkauf der Buttons konnte leider nicht in der Pause stattfinde­n, da die Schüler ja in ihren Klassenzim­mern bleiben müssen. Deshalb mussten wir durch alle Klassenzim­mer touren und das ja gleich zweimal, erst für die A-Gruppe und in der Woche drauf für die B-Gruppe.“

Das Geld, das sie dabei eingenomme­n haben, spenden sie an die Organisati­on „Tür an Tür“von Thomas Körner-Wilsdorf (Mitglied der Schulleitu­ng) und an das Grand Hotel Cosmopolis in Augsburg, mit dem das Holbein als „Schule gegen Rassismus“zusammenar­beitet. Das „Grand Hotel“ist übrigens kein normales Hotel: Es ist ein besonderer Ort. In dem ehemaligen Altenheim befindet sich eine Flüchtling­sunterkunf­t, Hotelund Hostelzimm­er, Arbeitsräu­me für Künstler, eine Bühne und ein Café. Es gibt vieles im Grand Hotel Cosmopolis, aber eines ganz sicher nicht: Rassismus.

 ?? Fotos: Holbein Gymnasium ?? Die Schülerinn­en und Schüler des Holbein-Gymnasiums trugen schwarze Kleidung und hoben die Faust – das ist ein Zeichen gegen Rassismus.
Fotos: Holbein Gymnasium Die Schülerinn­en und Schüler des Holbein-Gymnasiums trugen schwarze Kleidung und hoben die Faust – das ist ein Zeichen gegen Rassismus.
 ??  ?? Vier Motive wurden ausgewählt.
Vier Motive wurden ausgewählt.
 ??  ?? Hier siehst du die Button-Werkstatt.
Hier siehst du die Button-Werkstatt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany