Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kein Formel-1-Rennen 2020 in Hockenheim
Rolle als Ersatzkandidat ausgespielt. Feiert jetzt der Nürburgring ein Comeback?
Hockenheim In der Herbst-Kälte der Eifel könnte die Formel 1 ein völlig überraschendes Comeback auf dem Nürburgring feiern. Die Betreiber der Rennstrecke bestätigten generelle Gespräche über ein mögliches Deutschland-Rennen in diesem Jahr. Sieben Jahre nach dem bislang letzten Grand Prix auf der Strecke am Fuße der Nürburg ist einem Medienbericht zufolge der 11. Oktober als Renntag auserkoren. Seit der letzten Austragung 2013 hätten immer wieder Gespräche stattgefunden, teilte Pressesprecher Alexander Gerhard der Deutschen PresseAgentur auf Anfrage mit: „Auch dieses Jahr haben wir miteinander gesprochen. Zu vermelden gibt es im Moment aber nichts“.
Aber warum nun auf einmal Eifel statt Nordbaden? Lange zogen sich die Gespräche der Verantwortlichen des Hockenheimrings und der Formel 1 hin. Zuletzt waren Mugello und Russland Mitte und Ende September bestätigt worden, die Rennen neun und zehn in der CoronaNotsaison, die mit fast viermonatiger Verspätung ins Rollen gekommen war. In der ehemaligen Winter-Olympia-Stadt Sotschi hoffen sie auch auf ein Rennen mit Zuschauern. Und das scheint einer der entscheidenden Punkte bei den Verhandlungen mit dem Hockenheimring gewesen zu sein. Die Königsklasse des Motorsports habe signalisiert, dass man einen Grand Prix in
Europa zumindest vor einigen Zuschauern stattfinden lassen wolle. „Mit den Verordnungen in BadenWürttemberg ist das nicht machbar“, sagte Veranstalter Jorn Teske. Der andere Knackpunkt waren die Finanzen. „Wir haben immer versucht, eine Lösung zu finden. Wir sind aber immer bei unserer Maßgabe geblieben, dass wir nicht auf Kosten sitzen bleiben dürfen“, sagte Teske. „Wir sind am Ende nicht zusammengekommen.“