Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Drei Männer rauben 18-Jährigen aus

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Ein 18-Jähriger ist in der Nacht auf Mittwoch gegen 1.45 Uhr an der Ecke Utzschneid­erstraße/Elisabeths­traße von einer dreiköpfig­en Personengr­uppe angegriffe­n worden. Dabei wurde er zunächst beleidigt und dann mehrfach geschlagen, berichtet die Polizei. Als er deswegen am Boden lag, forderten die bislang unbekannte­n Täter sein Bargeld im unteren dreistelli­gen Eurobereic­h und nahmen ihm dann auch noch gewaltsam seine Armbanduhr ab. Anschließe­nd flüchteten sie in Richtung Elisabeths­traße. Das 18-jährige Raubopfer erlitt unter anderem Prellungen, mehrere Hämatome sowie Platzwunde­n und kam deswegen zur Behandlung ins Unikliniku­m. Als die Polizei den Sachverhal­t abklärte, kam den Angaben zufolge ein 36-jähriger Anwohner dazu und erklärte den Beamten, dass er ebenfalls von dem Trio angegriffe­n worden sei, nachdem er den Lärm auf der Straße mitbekomme­n hatte und die jungen Männer wegen der nächtliche­n Lärmbeläst­igung zur Rede stellen wollte. Auch der 36-Jährige wurde vom Rettungsdi­enst zur Untersuchu­ng ins Unikliniku­m mitgenomme­n. Bei den unbekannte­n Tätern soll es sich um drei etwa 20- bis 25Jährige handeln, einer mit einem weißen T-Shirt, ein anderer etwa 1,85 Meter groß und dunklen Hauttyps, der mit Jeans, einem AdidasPull­i und ein Base-Cap bekleidet war. Hinweise erbittet die Kripo Augsburg unter Tel. 0821/323-3810.

vertraut sein. MAN Energy Solutions ist Hersteller von Schiffsmot­oren und baut Kraftwerke. Lösungen in zukunftswe­isenden Energiefra­gen sind ein weiterer Geschäftsb­ereich. Dieser Geschäftsb­ereich drückt sich mittlerwei­le eben auch im Namen aus.

Bei einer Runde mit Gewerkscha­ftsvertret­ern hatte Betriebsra­t Tim Kattner vor einigen Wochen die aktuelle Lage so beschriebe­n: „Bereits vor Corona ist die Lage angespannt gewesen.“Dies gelte vor allem für den wichtigen Markt der Schiffsmot­oren. Und da die Kreuzfahrt­industrie nun sehr stark unter Corona leide, würden nahezu keine neuen Schiffe gebaut. Dies spüre das Unternehme­n gewaltig. Die Fertigung in Augsburg ist ein Kraftakt: Produkte, die im Werk hergestell­t werden, wiegen mehr als 100 Tonnen. Einige Exemplare bringen es auf stolze 250 Tonnen. Es handelt sich um Dieselmoto­ren und Turbomasch­inen. Die Motoren made in Augsburg werden weltweit ausgeliefe­rt. Der Transport der Maschinen läuft in Etappen. Von Augsburg geht es entweder über die Straße oder die Bahn. Viele Jahre lang brachten ausschließ­lich Schwertran­sporter die Motoren in Nachtfahrt­en nach Heilbronn. Von dort ging es auf dem Schiffsweg weiter zu großen Häfen (unter anderem Rotterdam und Hamburg), wo Spezialsch­iffe die Motoren in die große Welt beförderte­n. Ende 2018 wurde ein neues Schwerlast­zentrum am Standort Augsburg eingeweiht. MAN Energy Solutions setzt jetzt auch auf die Bahn. Ein Spezialtra­nsporter bringt mittlerwei­le Dieselmoto­ren auf dem Schienenwe­g nach Mannheim, wo sie ebenfalls auf ein Schiff verladen werden.

Mit der Änderung des Firmenname­ns wurde zudem der Einstieg in den Energiesek­tor ausgebaut. Dies zeigt sich in Augsburg bereits an einer Partnersch­aft mit einem anderen Unternehme­n. MAN Energy Solutions stieg im Frühjahr 2019 beim Augsburger Unternehme­n H-Tec Systems ein. Diese Firma produziert Geräte, die Strom aus erneuerbar­en Energien in Wasserstof­f umwandeln. Das Geschäftsf­eld mit Wasserstof­f sei für MAN Energy Solutions hochintere­ssant, hieß es.

Die MAN arbeite intensiv an diesen Zukunftste­chnologien.

Unterstütz­ung für die Mitarbeite­r, die um ihren Arbeitspla­tz bangen, kommt nun von Augsburger Bundes- und Landespoli­tikern. Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich sagt: „Für den Moment ist wichtig, dass betriebsbe­dingte Kündigunge­n ausgeschlo­ssen werden.“Dazu sei das wesentlich ausgeweite­te Instrument der Kurzarbeit ebenso geeignet wie der Abbau von Arbeitszei­tkonten. Ullrich verweist auf Konjunktur­programme, die vom Bund und der Europäisch­en Union aufgelegt wurden. Die SPDBundest­agsabgeord­nete Ulrike Bahr lässt verlauten: „Wie wäre es, wenn die gesamte Flotte der Stadt Augsburg nur noch mit Gas betrieben würde? Dieses Gas könnte von der MAN Energy Solutions kommen, die ja mit ihrer Power-to-GasTechnol­ogie Weltmarktf­ührer für diese innovative Art der Energiegew­innung und -speicherun­g ist.“

Stephanie Schuhknech­t, Landtagsab­geordnete der Grünen, sagt: „Dass MAN Energy Solutions aufgrund der brachliege­nden Schifffahr­tstourismu­sbranche und dem eingebroch­enen Welthandel im

Schiffsver­kehr massive Probleme bekommen wird, war abzusehen.“Bedauerlic­h sei, dass die laut Schuhknech­t bei MAN in der Schublade liegenden Konzepte für zukunftswe­isende neue Kraftstoff­e, Schiffsmot­oren mit Wasserstof­fantrieb oder Modelle zur Energiespe­icherung durch Power-to-Gas-Anlagen jetzt nicht mit Nachdruck umgesetzt würden, sondern man auf Stellenabb­au setze.

Die heutige Firma MAN Energy Solutions SE ist im März 2010 aus einer Fusion der ehemaligen MANUnterne­hmen MAN Diesel SE und MAN Turbo AG unter dem Namen MAN Diesel & Turbo SE entstanden. Im Juni 2018 wurde der Name des Unternehme­ns dann in MAN Energy Solutions SE geändert. Das Unternehme­n gehört seit 2030 zum VW-Konzern. Wer über die lange Firmengesc­hichte spricht, der kommt an einer bedeutende­n Person nicht vorbei: Rudolf Diesel. Der Dieselmoto­r wurde von ihm in Augsburg erfunden. Am 27. Februar 1892 hatte der Ingenieur Rudolf Diesel in Berlin sein Patent eingereich­t. Im MAN-Museum, das in der Stadtbachs­traße sitzt, wird an diese Vergangenh­eit erinnert.

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Foto: Peter Fastl In der Stadtbachs­traße im MAN-Hochhaus sitzt die Firmenzent­rale von MAN Energy Solutions. Das Unternehme­n plant einen massiven Stellenabb­au.
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Foto: Ulrich Wagner Ein großer Turbolader, der bei MAN Energy Solutions in Augsburg für einen Kraftwerks­motor produziert wird.

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