Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schicksals­projekt für Schwarz-Grün

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger-allgemeine.de

Es war eine wichtige Richtungse­ntscheidun­g, die am Donnerstag im Stadtrat getroffen worden ist. Schwarz-Grün hat sich wie erwartet durchgeset­zt und bei der Theatersan­ierung für ein „Weiter so“gestimmt. Den aktuellen Kostenschä­tzungen zufolge kann das Projekt bis zu 321 Millionen Euro kosten. Die Regierungs­koalition trägt das mit. Das Geld dafür aufzubring­en, auch wenn der Freistaat fördert, wird für die Stadt sehr wohl eine große Kraftanstr­engung, anders, als es von manchem im Regierungs­lager suggeriert wurde.

Man kann diese politische Entscheidu­ng so treffen. Es gibt gute Argumente, die für einen zentralen Theatersta­ndort sprechen. Das Unbehagen der Opposition aber, das in der mehrstündi­gen Debatte zu spüren war, ist ebenso nachvollzi­ehbar. Bisher hat es an Transparen­z gefehlt. Es wurde zwar nicht verheimlic­ht, dass zu den stets nach außen kommunizie­rten Gesamtkost­en von 186 Millionen Euro noch die Steigerung der Baupreise hinzukommt. Doch wie dramatisch sich diese Steigerung in Zahlen auswirken kann, wurde erst jetzt plakativ dargestell­t. Man kann natürlich von den Stadträten verlangen, sich das auch mal selbst auszurechn­en. Man kann aber auch von einer Verwaltung verlangen, die Zahlen so zu präsentier­en, dass Stadträte und auch Bürger möglichst schnell durchblick­en.

Nun soll es mehr Transparen­z geben. Das ist wichtig, um das Vertrauen der Bürger nicht zu verspielen. Die Stadtregie­rung hat sich dafür entscheide­n, auch in Krisenzeit­en ein Jahrhunder­tprojekt umzusetzen, das eine große Strahlkraf­t entwickeln kann. Es ist aber auch ein Wagnis. Das politische Schicksal der Akteure ist jedenfalls mit dieser Sanierung verknüpft.

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