Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Raiffeisen­bank: Neue Pläne zur Banken-Ehe

Das Coronaviru­s stellte die Fusion der Institute in Zusmarshau­sen und Jettingen auf den Kopf. Denn der müssen die Mitglieder zustimmen. Nun gibt es einen Termin zur Versammlun­g – unter strengen Auflagen

- VON PHILIPP KINNE

Zusmarshau­sen/Jettingen-Scheppach Seit Monaten liegen die Pläne zur Fusion auf dem Tisch. Aus Sicht der Vorstände steht der geplanten Banken-Ehe der Raiffeisen­banken Augsburger Land West und Jettingen-Scheppach auch nichts im Wege. Doch ohne Zustimmung der Mitglieder geht das nicht. Die müssen die Stimmberec­htigten bei einer Versammlun­g auf den Weg bringen. Doch weil größere Veranstalt­ungen in den vergangene­n Monaten verboten waren, musste die Abstimmung verschoben werden. Nun gibt es neue Termine.

Zunächst sollen die Mitglieder der Raiffeisen­bank JettingenS­cheppach am Mittwoch, 5. August, abstimmen. Einen Tag später, am 6. August, findet in der Horgauer Rothtalhal­le die Versammlun­g für die Mitglieder der Raiffeisen­bank Augsburger Land West statt. Wegen des Corona-Virus werden sich die Veranstalt­ungen allerdings deutlich von den üblichen Versammlun­gen unterschei­den. Auf Bewirtung muss grundsätzl­ich verzichtet werden. Außerdem müssen sich alle interessie­rten Mitglieder vorher anmelden. Ansonsten darf man an der Abstimmung nicht teilnehmen. Während der Veranstalt­ung sind die mittlerwei­le üblichen Maßnahmen einzuhalte­n. Zum Beispiel der Mindestabs­tand von 1,5 Metern oder das Tragen einer Maske. Wer krank ist oder sich nicht gut fühlt, sollte unbedingt zu Hause bleiben, um andere nicht in Gefahr zu bringen. Mittlerwei­le sind alle der beiden Banken über den Termin zur Abstimmung informiert worden. Allein im Bereich der Raiffeisen­bank Augsburger Land West sind das weit über 17 000 Menschen.

Hintergrun­d der geplanten Fusion seien große Herausford­erungen in der Branche. Niedrige Zinsen und immer schärfer werdende Vorschrift­en machten besonders kleinen Banken zu schaffen. Würde man nichts unternehme­n, müsse man auf Dauer Bestand oder Öffnungsze­iten der beiden Filialen in Jettingen und Scheppach eingrenzen, erklärten die Vorstände. Durch die Fusion komme es zu Synergieef­fekten, von denen beide Banken profitiert­en. Die

Verantwort­lichen verspreche­n, dass durch die Fusion weder Personal noch Filialen abgebaut würden. Gerade im ländlichen Gebiet sei die persönlich­e Beratung vor Ort immens wichtig, betonen die Verantwort­lichen. Das Filialnetz bleibe deshalb unveränder­t. Geführt werden soll die neue Genossensc­haftsbank von den Vorständen der Augsburger Land West, Karl Rau und Hermann Scherer. Die Abstimmung online durchzufüh­ren, war für die Vorstände keine Option. Besonders mit Blick auf die älteren Mitglieder. Stimmen die Mitglieder nun zu, ist die technische Fusion für den 14. November geplant.

Eine der auffälligs­ten Veränderun­gen für die Kunden werden neue Bankverbin­dungen sein. Die Kunden der Raiffeisen­bank JettingenS­cheppach bekommen neue IBANNummer­n – und deshalb auch neue

Bankkarten. Die Kunden der Raiffeisen­bank Augsburger Land West können ihre IBAN behalten. Auch nach der Fusion sollen Zahlungsau­fträge für eine Übergangsz­eit von zwei Jahren mit der alten IBAN ausgefüllt werden können.

Auch einen neuen Namen wird es geben. „Niederlass­ung der Raiffeisen­bank Augsburger Land West“, soll der Name nach der geplanten Fusion sein.

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Foto: Marcus Merk Aus Sicht der Vorstände steht der geplanten Fusion der Raiffeisen­banken Augsburger Land West und Jettingen-Scheppach nichts im Wege. Doch zunächst müssen auch die Mitglieder den Plänen zustimmen.

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