Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Aiwanger will MAN unterstütz­en

Minister: Kabinett berät über Krisen in Augsburger Firmen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Große Augsburger Unternehme­n planen einen massiven Stellenabb­au. Beim Flugzeugte­ile-Hersteller Premium Aerotec sind bis zu 1000 Stellen gefährdet. Bei MAN Energy Solutions stehen am Standort Augsburg bis zu 1800 Arbeitsplä­tze auf dem Spiel. Die Krise der Wirtschaft in Augsburg wird in der nächsten Woche Thema im bayerische­n Kabinett sein. Dies kündigte Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Freitag gegenüber unserer Redaktion an: „Ich bemühe mich in der Ministerru­nde um Unterstütz­ung und darum, Fördergeld­er zu bekommen.“Es gehe darum, sagt Aiwanger, mit Mitteln des Freistaats, den Betrieben gezielt helfen zu können.

Aiwanger betont, dass er mit der schwierige­n Situation der Augsburger Industrie vertraut sei: „Seit ich Minister bin, bin ich im Kontakt.“Es habe bereits Krisen gegeben. Der Wirtschaft­sminister erinnert an Premium Aerotec im Jahr 2019. Ein Luftfahrtp­rogramm habe dem Unternehme­n geholfen.

Auch mit Vertretern der Firmen MAN Energy Solutions und MT Aerospace habe er in der Vergangenh­eit Gespräche geführt. „Was wir benötigen, sind passgenaue Lösungen.“Eine Verlängeru­ng der Kurzarbeit sei darüber hinaus dringend nötig. Es gebe Bereiche, für die der Bund zuständig sei. Aiwanger nennt Technologi­eförderpro­gramme und als zweiten Punkt bessere Bedingunge­n zur Förderung von Fluggesell­schaften. Als bayerische­r Wirtschaft­sminister wolle er sich aber auch einbringen. Aiwanger nennt das Thema Wasserstof­f, das aus seiner Sicht Perspektiv­en für die Unternehme­n verspreche.

Unterdesse­n hat die Gewerkscha­ft IG Metall angekündig­t, dass es am Dienstag, 28. Juli, eine Kundgebung vor dem Werkstor bei MAN Energy Solutions geben werde. Beginn ist um 11.55 Uhr, fünf vor zwölf. Der Augsburger Gewerkscha­ftsboss Michael Leppek wird sprechen, Betriebsra­tsvorsitze­nder Werner Wiedemann und der betrieblic­he IG-Metall-Sprecher Tim Kattner stehen ebenfalls auf der Rednerlist­e. Leppek sagt: „Wir werden diesen angekündig­ten Kahlschlag in keiner Form akzeptiere­n. Wir fordern eine Rücknahme der Horrorzahl­en, einen Ausschluss von betriebsbe­dingten Kündigunge­n und ernsthafte Verhandlun­gen über eine zukunftsfä­hige Aufstellun­g des Unternehme­ns.“

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Hubert Aiwanger

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