Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aiwanger will MAN unterstützen
Minister: Kabinett berät über Krisen in Augsburger Firmen
Große Augsburger Unternehmen planen einen massiven Stellenabbau. Beim Flugzeugteile-Hersteller Premium Aerotec sind bis zu 1000 Stellen gefährdet. Bei MAN Energy Solutions stehen am Standort Augsburg bis zu 1800 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Krise der Wirtschaft in Augsburg wird in der nächsten Woche Thema im bayerischen Kabinett sein. Dies kündigte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Freitag gegenüber unserer Redaktion an: „Ich bemühe mich in der Ministerrunde um Unterstützung und darum, Fördergelder zu bekommen.“Es gehe darum, sagt Aiwanger, mit Mitteln des Freistaats, den Betrieben gezielt helfen zu können.
Aiwanger betont, dass er mit der schwierigen Situation der Augsburger Industrie vertraut sei: „Seit ich Minister bin, bin ich im Kontakt.“Es habe bereits Krisen gegeben. Der Wirtschaftsminister erinnert an Premium Aerotec im Jahr 2019. Ein Luftfahrtprogramm habe dem Unternehmen geholfen.
Auch mit Vertretern der Firmen MAN Energy Solutions und MT Aerospace habe er in der Vergangenheit Gespräche geführt. „Was wir benötigen, sind passgenaue Lösungen.“Eine Verlängerung der Kurzarbeit sei darüber hinaus dringend nötig. Es gebe Bereiche, für die der Bund zuständig sei. Aiwanger nennt Technologieförderprogramme und als zweiten Punkt bessere Bedingungen zur Förderung von Fluggesellschaften. Als bayerischer Wirtschaftsminister wolle er sich aber auch einbringen. Aiwanger nennt das Thema Wasserstoff, das aus seiner Sicht Perspektiven für die Unternehmen verspreche.
Unterdessen hat die Gewerkschaft IG Metall angekündigt, dass es am Dienstag, 28. Juli, eine Kundgebung vor dem Werkstor bei MAN Energy Solutions geben werde. Beginn ist um 11.55 Uhr, fünf vor zwölf. Der Augsburger Gewerkschaftsboss Michael Leppek wird sprechen, Betriebsratsvorsitzender Werner Wiedemann und der betriebliche IG-Metall-Sprecher Tim Kattner stehen ebenfalls auf der Rednerliste. Leppek sagt: „Wir werden diesen angekündigten Kahlschlag in keiner Form akzeptieren. Wir fordern eine Rücknahme der Horrorzahlen, einen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und ernsthafte Verhandlungen über eine zukunftsfähige Aufstellung des Unternehmens.“